Wandern bei Schull

Heute war das Wetter bewölkt. Die Aussicht auf den Atlantik ist deswegen aber nicht weniger eindrucksvoll.

Heute haben wir von Schull aus eine kleine Wanderung gemacht. Der Schull & District Community Council hat einige Wanderwege entwickelt, von denen wir ja schon am Samstag einen gewandert sind. Der heutige hat den Namen „Derryconnel Loop Walk“ und startete in Schull. Auf 10,5 km führte er uns zunächst Richtung Osten und dann in einem großen Bogen unterhalb des Mount Gabriel wieder zurück nach Schull.

Gnome-Häuschen am Fluss.
Gnome-Häuser.

Das erste Stück war das schönste. Auf der historischen Butter Road ging es Richtung Ballydehob. Auf dieser Straße wurde früher die gesalzene Butter per Pony Trekking nach Cork gebracht. Die Reise dauerte von Schull aus hin und zurück eine Woche. Ein Pony trug jeweils zwei Butterfässer. Die Butter wurde dann von Cork aus ziemlich weit in die Welt exportiert. Der Weg ging an Feldern und Höfen vorbei, auf einer kleinen Brücke über einen Fluss. Hinter ein paar Häusern verließen wir die Butter Road schließlich und überquerten die R592. Es ging hinauf nach Derryconnell, leider ab hier komplett auf Asphalt.

Kurz vor Ende kamen wir an den Ruinen des Workhouse Schull vorbei. Dieses wurde 1852 errichtet. 600 Menschen waren hier unter gebracht. Die Workhouses dienten zur Aufnahme von Menschen in finanziellen Schwierigkeiten. Jegliches Eigentum mussten sie abtreten, um künftig im Workhouse hart für Kost und Logis zu arbeiten. Familien wurden dabei oft getrennt. 1852 fällt in die Zeit des Great Irish Famine, der großen Hungersnot nach jahrelangem Ausfall der Kartoffelernte. 1921, kurz vor Ende des irischen Unabhängigkeitskrieges, wurde das Workkhouse in Brand gesetzt, je nach Quelle von einer anderen Organisation.

Die Überbleibsel des Workhouses von Schull.

Wieder zurück in Schull erledigten wir noch ein paar Einkäufe beim Centra, dem örtlichen Supermarkt, und warfen unsere Postkarten im Briefkasten ein. Irische Postbriefkästen sind übrigens grün.

Für den Rest des Tages sahen wir der aufgewühlten See von drinnen aus zu.