Archiv der Kategorie: Tücher

Victorian Lace

Meine Kollegin hat ein Lace-Tuch, das ich ihr vor Jahren gestrickt habe, leider verloren. Sozusagen vom Winde verweht und nicht mehr zu retten.

Also musste ein neues her. Das gestaltete sich ein wenig schwierig, denn die Wolle gab es so nicht mehr. Ich überlegte mir eine Alternative, war aber zunächst von der Weichheit nicht ganz überzeugt. Zum Glück verbesserte sich das nach dem Waschen und Spannen.

Nach der selben Anleitung entstand ein neues Tuch. Dieses Mal aber größer und schöner. Denn ich habe mich daran gewagt, dem Tuch einen Rand anzustricken. Die Anleitung hierzu habe ich bisher nur beäugt und nie verstanden, wie das denn funktionieren sollte. Aber beim einfach mal Ausprobieren hat sich mir dann einiges erschlossen.

Nur leider ging kurz vor Ende die Wolle aus. Also noch einmal neu bestellt und fertig. Wie bei Handfärbungen oft, war der Farbton der neuen Wolle nicht ganz exakt zu dem der ersten Bestellung. Aber das ließ sich nun leider nicht ändern. Gelernt habe ich dabei, dass so ein angestrickter Rand unheimlich viel Wolle benötigt. Nächstes Mal bin ich schlauer.

Das fertige Werk ist per Post an meine Kollegin unterwegs. Ich hoffe, sie ist damit so zufrieden wie ich.

Details:

  • Wolle: Hydra vom Mondschaf
  • Material: 100 % Schurwolle (400 m/100 g)
  • Muster: Cherry Leave aus Victorian Lace Today
  • Farbe: Black Hole
  • Nadeln: 4 mm
  • Wäsche: Handwäsche

Celtic Cable Shawls: Kyna

Das zweite Tuch aus dem Buch „Celtic Cable Shawls“ von Lucy Hague ist fertig. Es heißt Kyna und zeigt am Rand ein filigranes keltisches Muster. Die Autorin gibt an, sie sei unter anderem von einer Piktischen Brosche aus dem Schatz von St. Ninian’s Isle in Shetland inspiriert worden. Das war für mich gleich noch ein Grund mehr, das Tuch zu stricken.

Das Tuch ist quer gestrickt, war also eher untypisch, da die meisten Tücher von unten nach oben oder anders herum gestrickt werden.

Am Anfang fiel es mir recht schwer, in das Muster herein zu kommen. Aber sobald ich den Aufbau und die Struktur besser erkennen konnte, wurde es besser. Als das Zopfmuster begann, konnte ich dann besser erkennen, wo es hingeht.

Die Spitze war eine Herausforderung in Konzentration und Anleitung lesen.

Es hat sicher aber gelohnt.

Sehr schön finde ich den Lochrand, der das Tuch noch filigraner macht.

Ich habe nicht das von der Autorin vorgeschlagene Garn, ein handgefärbtes Sockengarn, verwendet, sondern ein Garn aus meinem Vorrat. Es handelt sich um eine Mischung aus Merino-Wolle und Possum, also ganz besonders weich und warm.

Details:

  • Wolle:
  • Material:
  • Lauflänge:
  • Farben:
  • Nadeln: 2,5 mm
  • Muster: Kyna/Celtic Cable Shawls/Lucy Hague
  • Wäsche: Handwäsche

Celtic Cable Shawls: Carradal

Schon länger habe ich das Buch „Celtic Cable Shawls“ von Lucy Hague. Es enthält anspruchsvolle Tücher und wunderschöne Fotos.

Als ich zum Geburtstag von meiner Freundin wunderschöne Wolle erhielt, fiel mir das Buch wieder ein. Die Wolle war ideal für das Tuch Carradal, das erste Projekt in dem Buch. Die Anleitungen sind nämlich von einfach nach anspruchsvoller angeordnet, und ich fand es daher gut, ganz vorne zu starten.

Die Methodik ist erst ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Anleitungen sind sowohl ausgeschrieben als auch mit Charts bestückt, aber ich fand dieses Mal die wörtliche Anleitung für mich leichter umzusetzen.

Und hier ist nun das fertige Werk:

Ein wunderschönes Tuch.

Zuerst war ich mir bei den Farben unsicher. Ich stricke nicht oft grün, weil es keine bevorzugte Farbe ist. Aber mit dem lila wirkte das grün ganz anders, eher grau.

Farbfolge im oberen Teil.

Der obere Teil war prima, ging leicht von der Hand, sogar nebenher. Dann kam aber die Krönung des Tuchs, der breite Rand mit dem Zopfmuster. Das war dann schon anspruchsvoller, zumal in jeder Reihe die Maschenanzahl wechselte.

Keltisches Muster

Aber der Aufwand und das Zählen haben sich gelohnt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Tuch.

Ich bin nun im Celtic Cable Shawl Fieber und will nacheinander alle Tücher aus dem Buch nachstricken. Da habe ich mir wirklich was vorgenommen.

Details:

  • Wolle: Asia von Lang Yarns
  • Material: 70 % Seide, 30 % Yak
  • Lauflänge: 145 m/50 g
  • Farben: 912.0065 (lila), 912.0098 (grün)
  • Nadeln: 3,5 mm
  • Muster: Carradal von Lucy Hague
  • Wäsche: 30°C Feinwaschmittel

Shannon Shawl

In unserem Workshop im Museum in Irland haben wir den Shannon Shawl begonnen. Ich habe meinen Anfang Oktober 2019 fertig gestellt.

Das ist ein Beispiel für ein Tuch, das unbedingt gespannt werden muss, weil man sonst seine Schönheit gar nicht erkennen kann. So kommen zum Beispiel die geschwungenen Linien am äußeren Rand erst durch das Blocken richtig heraus.

Beim Spannen.

Die Anleitung war relativ kompliziert, wobei sich einige Passagen aber wiederholten und man nach einer Weile in die Konstruktion einigermaßen rein kam. Noch mal würde ich das Tuch aber ehrlich gesagt nicht stricken. Irgendwie war es doch nicht so die reine Freude. Aber ich bin froh, dass ich durchgehalten habe.

Hier noch einige Eindrücke:

Der Schal von oben.

Schön finde ich die Lace-Kante an der Unterseite. Sie erinnert mich an Fischernetze.

Lace-Kante.

Das Zopfmuster am oberen Rand ist auch schön, aber die Kante neigt dadurch leider dazu umzuknicken.

Zopfmuster am Rand.
Shannon Shawl.

Details:

  • Wolle: An Irish Knit Odyssey/stoca
  • Material: 75% Merino, 25 % Nylon
  • Lauflänge: 425 m/100 g
  • Farbe: individuell
  • Nadeln: 3,25 mm
  • Muster: Sionann (Shannon)
  • Wäsche: Handwäsche

Shetland Lace

Passend zu meiner Reise nach Shetland habe ich mich im Sommer auch mit Shetland Lace beschäftigt.

Lacemuster haben auf den Shetland Inseln eine lange Tradition und waren ein sehr begehrter Exportartikel im viktorianischen England. Für die Shetländerinnen war es eine Chance, unabhängig von der Fischindustrie Geld zu verdienen. Also strickten sie wo und wann sie konnten Lace-Tücher, die dann nach England verschifft wurden. Das war natürlich nicht so romatisch, wie das gerade klingen mag. Die Frauen hatten ja nun nicht gerade viel Freizeit, die sie damit noch ausfüllen konnten und strickten so kurzerhand auch beim Gehen, wenn sie also beispielsweise Torf als Brennmaterial nach Hause trugen. Entspannend war das mit Sicherheit nicht.

Auf der Suche nach traditionellen Mustern bin ich schließlich wieder einmal in meinem Lieblingsbuch „Victorian Lace Today“ fündig geworden. Das Muster soll Muscheln nachbilden und war daher die perfekte Begleitung für meine Reise auf die Shetland-Inseln.

Am Anfang habe ich mich schwer getan, wie man hier sieht. Der Streifen glatt rechts musste sein, weil ich mit dem Muster komplett durcheinander gekommen bin. Ich musste noch einmal neu starten. Dann klappte es bestens.

Wie man hier gut sieht, ist das Ergebnis ein Hauch von Wolle, durch das Material sehr anschmiegsam.

Den Rand habe ich mit 6 M rechts gebildet.

Ich bin sehr zufrieden. Sowohl das Muster als auch die Farben der Wolle werden mich immer an die schönen Tage auf den Shetland-Inseln erinnern.

Details:

  • Wolle: Schoppel Hand Dye Collection Cat print
  • Material: 80% Schurwolle 20 % Seide (600 Meter/100 g)
  • Farbe: 2235 – gib mehr Grün
  • Nadeln: 4 mm
  • Muster: Miss Lambert’s Shetland Pattern for a Shawl (Victorian Lace today)