Heute ist Frühlingsanfang. Hier auf Föhr muss er wohl ein paar Fähren verpasst haben, denn erst einmal sah es so überhaupt gar nicht nach Frühling aus.
Der Tag begann fast ganz ohne Wind. Auf meiner Morgenrunde konnte ich dafür um so mehr Amseln singen hören. Die fanden es offensichtlich schön, mal nicht durchgeschüttelt zu werden. Bestimmt ist es schwer, bei Wind den Ton ordentlich zu halten.
Die Arbeit ist für diese Woche überstanden und so konnte ich gleich kurz nach 7 Uhr mit meiner Wald-Strand-Promenaden-Runde starten. Auch in der Stadt war es schon irgendwie nasskalt, aber als ich an den Strand kam, wurde mir der Nebel erst so richtig bewusst. Alles war sehr gedämpft, und die Fähren setzten heute ordentlich das Nebelhorn ein.
Aber es gab trotzdem Anlass zur Hoffnung. Das nächste Foto zeigt einen sehr wichtigen Moment. Die ersten beiden Strandkörbe der Saison sind aufgestellt worden. Es muss also gleich Frühling werden!
Nach meiner Runde hatte ich Zeit für ein paar Minuten Häkeln. Dann ging es auch schon wieder los ins AquaWyk zur Massage. Für heute habe ich mir eine Lomi Lomi Nui Massage ausgesucht, die ich dort im schön gestalteten Wellnessbereich erhalten habe.
Lomi Lomi Nui ist eine traditionelle hawaiische Massage. Sie ist in ihrer Ursprungsform auch therapeutischer Körperarbeit und hat den Anspruch, nicht nur den Körper, sondern auch die Seele zu behandeln. Lomi bedeutet so viel wie reiben, kneten oder drücken, die Verdoppelung verstärkt diese Bedeutung. Nui heißt unter anderem groß, wichtig oder „Haupt-“. Lomi Lomi Nui lässt sich also annähernd übersetzen mit „großes starkes Kneten“ als Begriff für diese spezielle Massageform.
Und so war es auch. Es wurde ganz viel geknetet und zwar mit ganz, ganz viel heißem Öl. Das hat wirklich alles gelockert und sehr gut getan. An diesem nebligen Vormittag war es genau das Richtige.
Nach der Massage ging es zurück nach Hause zum Lunch und einer Siesta. Ich habe Buchweizenbratlinge selbst gemacht, gegart im Mini-Waffeleisen. Praktisches kleines Teil.
Ich gab dem Wetter noch zehn Minuten, in denen ich meinen Decaff trank. Es konnte sich aber weiterhin nicht entscheiden. So bin ich dann nach Alkersum ins Museum Kunst der Westküste gefahren. Kaum war ich aus Wyk raus, riss der Himmel auf. War ja klar.
Im Museum lief ich noch einmal durch die Sammlung Rasmus, legte meinen Fokus aber heute auf die beiden Fotoausstellungen.
Zum einen gab es eine Ausstellung mit dem Titel „600 FUSS ÜBER NN – DAS WATTENMEER. FOTOGRAFIERT VON PETER HAMEL“. Er erkundet mit seiner Cessna das Wattenmeer von den Niederlanden bis Deutschland und fängt aus der Vogelperspektive erstaunliche Eindrücke ein. Die Bilder waren äußerst interessant.
Zum anderen gab es auf der Galerie die Ausstellung „SCHIPPERMÜTZ UND FEINER ZWIRN – FIDE STRUCK FOTOGRAFIERT ARBEITSWELTEN AN DER WATERKANT 1930−1933“. Das war ebenfalls sehr interessant. Die Menschen wirken auf den Bildern so ernsthaft, aber auch so lebendig. Die Fotos hatte Fide Struck Ende der 1930er Jahre in einem Koffer verstaut. Diesen hat sein Sohn erst vor wenigen Jahren geöffnet.
Nach dem Museum besorgte ich im Laden vom Inselkäse noch Käse für zu Hause. Dann fuhr ich zurück nach Wyk, spendete einiges für die Föhrer Tafel und trank zu Hause einen Tee. Auch in Wyk war zwischenzeitlich die Sonne heraus gekommen, aber es war immer noch recht kalt. Ich habe eine Runde am Hafen entlang gedreht. Der Eisdäne hatte Ruhetag, war ja klar.
Zurück ging es durch diese kleine Gasse.
Dann Abendessen
und als Nachtisch das Gegenprogramm zu Eis. Es war der letzte seiner Art und musste angesichts des Frühlingsanfangs auch dringend weg.
Nun hat es sich wieder zugelummert, heute Abend soll der große Regen kommen. Schauen wir mal.