Archiv für das Jahr: 2020

Färbesommer 2020 – Färben mit Sandelholz

Das Wetter ist schon seit vielen Wochen prima. Warm, nur selten Regen. Also hat mich wieder das Färbefieber gepackt und ich habe mich seit Juni an verschiedene Färbetechniken gewagt.

In diesem Jahr wollte ich keine Solarfärbung machen, sondern lieber etwas anderes ausprobieren. Und so färbe ich sowohl mit KoolAid, als auch mit pflanzlichen Farben.

KoolAid haben mir dankenswerterweise Freunde und Familie von jedem Besuch in den USA mitgebracht. Ich freue mich darüber immer sehr, und so hatten sich viele Päckchen angesammelt. Zu den KoolAid-Färbungen will ich in den nächsten Wochen aber gesondert schreiben.

Auch von den Pflanzenfarben hatte ich von der letzten Solarfärbung noch einiges übrig. Eigentlich wollte ich nur die Reste verbrauchen. Aber dann war das Färbefieber doch zu stark, und ich habe noch mal Nachschub bestellt.

Als erstes habe ich mich an den Rest Sandelholz gemacht.

Dafür habe ich 100 g Sandelholz in meinem Färbetopf ein paar Stunden eingeweicht und dann aufgekocht. Anschließend habe ich alles durch ein Sieb geschüttet und die Holzteile in einen Wäschebeutel gepackt. Der Wäschebeutel kam dann wieder in die Färbeflotte, weil das die Farbintensität verstärken soll.

Dabei habe ich gleich die erste Verbesserungsmöglichkeit entdeckt. Der Wäschebeutel war nämlich recht grob. Das führte dazu, dass ganz kleine Teile vom Sandelholz hindurch kamen und sich dann in der Wolle verfingen. Man kann das einigermaßen nach dem Trocknen ausschütteln, aber beim Kammzug stelle ich mir das störend vor.

Nachdem die Färbeflotte abgekühlt war, habe ich vorgebeizte Wolle in den Sud eingelegt, alles wieder aufgekocht und eine Stunde köcheln lassen.

Da die erste Färbung gut geklappt hat, habe ich noch einen zweiten Zug gefärbt, der zwar heller, aber auch sehr schön geworden ist.

Nach dem Abkühlen habe ich die Wolle gespült und draußen zum Trocknen aufgehängt.

Die Farben finde ich sehr schön und harmonisch. Erstaunlich fand ich, dass der erste Zug ein wenig meliert geworden ist. Das hätte ich beim stundenlangen Köcheln gar nicht gedacht.

Erster Zug links, zweiter Zug rechts.

Details:

  • Wolle: 100 % Schurwolle (Bluefaced Leicester) mit Superwash-Ausrüstung, vierfädig, 2 x 100 g,
  • Färbung mit: Sandelholz
  • Lauflänge: 400 m/100 g
  • Nadeln: 2 bis 3 mm
  • Vorbeize: Alaun
  • erster und zweiter Zug
  • Wäsche: Handwäsche
  • Färbung 4/2020 und 5/2020

Sommerhimmelblaue Socken

Diese Socken haben die Farbe von Meer oder einem superblank geputzen Sommerhimmel. Jedenfalls sehr schön. Es hat mal wieder Spaß gemacht, das Almondine-Muster zu stricken, das ich ja schon öfters genutzt habe. Die Socken finden damit nach dem Waschen immer wieder gut in ihre Form zurück.

Die Socken gingen mir recht fix von den Nadeln.

Die Spitze ist vorne mit Maschenstich. Obwohl ich den immer wieder übe, kann ich ihn noch nicht auswendig. Na, das wird schon noch.

Details:

  • Wolle: Cascade/Heritage Paints (handpainted)
  • Material: 75 % Schurwolle, 25 % Polyamid
  • Lauflänge: 400 m/100 g
  • Farbe: 9825 (Lot 2IC5225)
  • Nadeln: 2,5 mm
  • Muster: Almondine von Anne Hanson
  • Wäsche: Handwäsche

Sommerpulli

Schon ganz lange habe ich Wolle für einen Sommerpulli im Vorrat zu liegen. Im letzten Sommer habe ich mit dem Stricken begonnen, wurde dann durch das Sabbatical unterbrochen und schließlich erst in diesem Frühling fertig. Aber was lange währte, wurde endlich gut.

Sommerpulli in kräftigen Farben.

Das Top heißt offiziell „Ballantrae“ und wurde von Mary Henderson designed. Veröffentlicht war die Anleitung im Deutschen Knitter, und zwar schon vor einiger Zeit.

Interessant war für mich der Aufbau des Tops. Vorder- und Rückseite wurden an den Schultern zusammen gefügt, dann wurden die Ärmel direkt angestrickt,

Ärmel mit Lace-Muster.

und zum Schluß wurden die Seitennähte geschlossen. Auch der breite Rand am Ausschnitt ist direkt angestrickt.

Blende am Ausschnitt.

Der Rand unten wellt sich von selbst, bedingt durch das Lace-Muster. Dieses knüpft an Shetländische Lace-Muster an, die Streifen wirken wie Wellen. So ist es auch eine schöne Erinnerung an die Shetland-Reise im letzten Jahr.

Wellenmuster.

Meine Farben habe ich mit selbst ausgesucht: Abyss Heather, Cosmopolitan, Ciel und Cream.

Die Wolle ist recht dünn, das Top ist durch das Lacemuster angenehm zu tragen. Das Stricken hat wirklich Spaß gemacht.

Details:

  • Wolle: Knit Picks Palette
  • Material: 100 % Peruanische Hochlandwolle
  • Lauflänge: 231 yards/50 g (Fingering weight)
  • Farben: CA10 (Lot 7B5953) – dunkelblau, 5083 (Lot 7B5933) – pink, 4967 (Lot 7233) – hellblau, 10 (Lot 7C0663) – weiß
  • Nadeln: 3,5 mm und 4,5 mm
  • Muster: Top Ballantrae von Mary Henderson
  • Wäsche: Handwäsche

Islandpulli statt Island

Eigentlich wollten wir in diesem Sommer nach Island fahren. Alles war gebucht: Flug, Hotel, Wanderreise, Blue Lagoon. Dann kam die Krise und dieser schöne Plan fiel auseinander. Die Wanderreise wurde abgesagt, und dann sagten wir den Rest ab, da die internationale Reisewarnung immer noch fortbesteht.

Zum Glück habe ich im ausgehenden Winter eine Komplettpackung (Wolle und Anleitung) für einen Islandpulli bei Islandwolle bestellt. So konnte ich beim Stricken wenigstens in Gedanken reisen und habe nun ein ganz praktisches Ergebnis.

Tadah! Mein Islandpulli.

Diesen Pulli habe ich schon im April fertig gestellt, dann jetzt gewaschen und vor ein paar Tagen in Ruhe fotografiert. Eigentlich sollte er ja mit nach Island und dann vor Ort gewürdigt werden. Aber es hilft ja nichts.

Interessant ist, dass Islandpullis so ähnlich wie Shetland-Pullis und Jacken gestrickt werden, nämlich von unten nach oben auf der Rundstricknadel. Körper und Ärmel werden dann zusammen auf eine Rundstricknadel genommen, und es schließt sich die Passe an.

Drei Teile werden eines.
Alles auf einer Rundstricknadel.

Anders als Fair-Isle-Muster, in denen es fortgeführte Muster gibt, haben Island-Pullis meist „nur“ an den Bündchen und an der Passe ein Muster. Das führt dazu, dass der Mittelteil in einer Farbe etwas langweilig ist, man aber andererseits gut und schnell vorankommt.

Muster an der Passe.
Muster am Bündchen.

An diesem Pulli haben mich das Muster und die Farben angesprochen. Ich finde das Gletscherblau so schön, das durch den schwarzen Grundton und die weißen Highlights besonders strahlend wirkt.

Die Strickpackung fand ich auch gut zusammen gestellt. Das Muster war einfach verständlich, die Wolle reichte (obwohl es bei der weißen Wolle sehr spannend war) und so war alles schön und harmonisch. Die Wolle ist typisch isländische Wolle; es ist nicht die allerweicheste, aber das Waschen hat schon mal einiges verändert. Der nächste Winter kann also kommen, ich bin gewabnet.

Das fertige Prachtstück.

Details:

  • Wolle: Léttlopi/Lopi
  • Material: 100 % Isländische Schurwolle
  • Lauflänge: 100 Meter/50g
  • Farbe: naturschwarz (0005), gletscherblau (1404) und naturweiß (0051)
  • Nadeln: 3,5 mm und 4,5 mm
  • Muster: Modell 14a/33 von Islandwolle
  • Wäsche: Handwäsche

Puschenparade

Den ganzen Winter über habe ich wieder Puschen gestrickt. In allen Größen und Farben. Da ich Puschen hier schon so oft vorgestellt habe, ist dazu gar nicht mehr viel zu sagen. Die Bilder sprechen insofern für sich.

Dieses Mal habe ich die Stopper erst angebracht, nachdem ich sehr viele Puschen fertig hatte. Bei der Latexfarbe verstopft nämlich innerhalb kürzester Zeit der Auslass. So konnte ich dann die Unterseiten von mehreren Puschen hintereinander gestalten, bis die Farbe aufgebraucht war.

In Bunt.
In Pink und Lila.
Mit Herzchen auf der Sohle.
Rot und gelb.
Rot und Schwarz-Grau – ein Klassiker.
Blautöne.
Blau und Petrol.
Noch mehr Blau.
Home Sweet Home.
Rot und Bunt.
Grün und Gelb.
Von Orange nach Gelb.
Warme Farben.
Warme Botschaft.
Die Manufaktur.