Von Niederhaverbeck nach Bispingen

Donnerstag, den 17. November 2022

Heute Nacht habe ich trotz des netten Zimmers und des guten Betts schlecht geschlafen. Ich habe es zunächst gar nicht gemerkt, aber der Wind ist über Nacht sehr stark geworden. Ein Blick ins Handy zeigte, dass der Deutsche Wetterdienst vor Sturmböen warnte. Weil das noch nicht reichte, war auch noch ordentlich Regen angesagt.

Ich wollte die Wanderung trotzdem zumindest versuchen. An mehrere Stellen hätte ich verkürzen oder abbrechen können. Also war das Risiko nicht so hoch.

Das Frühstück war ganz gut, nur das Brot und die Brötchen sahen wieder sehr nach Zusatzstoffen aus. Also füllte ich mir meine Lunchbox mit Ei, Käse und Gemüse. Den Morgenbrei goss ich mir dieses Mal mit Assamtee auf. Funktioniert auch wunderbar.

Frühstück.

Schließlich war alles gepackt und fertig. Nach ein wenig Smalltalk mit dem netten Mann an der Rezeption stiefelte ich los. Direkt nach den paar Häuschen von Niederhaverbeck ging es hinein in die Niederhaverbecker Heide. Bald setzte der Regen ein. Erst leise, dann immer stärker. Nach der ersten Kurve kam der Wind von vorn, somit auch der Regen. Ach ja.

Die Heide bei Niederhaverbeck.
Mit Heidschnucke.

Am Rastplatz „Zur schönen Aussicht“, wo heute wenig zu erkennen war, hätte ich beinahe noch meinen selbst ! gestrickten Handschuh verloren. Aber gerade noch rechtzeitig gemerkt. Die Strecke zog sich ein wenig, dann war ich in Behringen.

Die Heide an der „Schönen Aussicht“.

Hier war die Tourist-Info ganz zu und die Gasthäuser noch. Also wanderte ich nach einem Blick aufs Regenradar weiter. Wirklich besser würde es nicht mehr werden.

Vorbei ging es am Brunausee, der bestimmt ganz toll ist, aber unter der Kapuze habe ich nicht viel mitbekommen. Der Weg führte an einer Autobahngaststätte vorbei, wo es aber so schrecklich nach Frittierfett roch, dass ich wirklich keine Lust auf eine Pause dort hatte. Dann ging es unter der A7 entlang und dahinter durch ein Tor neben dem Klärwerk wieder in den Wald hinein.

Hinter Borstel in der Kuhle kam wieder ein besonders schönes Stück Heide mit tiefen Tälern. An einem Unterstand legte ich eine Pause ein, aß mein Ei und einen Energieriegel. Lange konnte ich aber nicht bleiben, denn ich war ziemlich durchnässt und meine Finger vor Kälte recht steif. Also weiter.

An den Borsteler Kuhlen.
Hier geht es links lang.

Nach einer Holzbrücke war Hützel erreicht, dann zog sich der Weg aber ewig auf Straßen. War ich froh, als ich endlich in Bispingen ankam. In der Ortsmitte machte ich einen Abstecher zur Bispingen Touristik, die meine Reise gebucht hat. Ich hatte wenig Hoffnung, diese geöffnet zu finden. Aber auf mein Klopfen wurde geöffnet und ich lernte die zwei sehr netten Damen dort kennen. Die Frau, die meine Buchung gemacht hat, meinte, sie hätte heute sehr an mich gedacht wegen des Wetters. Ist das nicht super nett? Ich habe mich ausdrücklich für die tolle Organisation bedankt. Offenbar hatte sie ganz viel Mitleid mit mir in meinem patschnassen Zustand und schenkte mir die bronzene Wandernadel. Da habe ich mich extrem gefreut. Für morgen zeigte sie auch eine Alternative mit dem Bus aus, aber alles erstmal sehen.

Die bronzene Wandernadel.

Schließlich ging ich noch in den kleinen Buchladen und einen niedlichen Geschenkeladen. So gut ausgestattet, kam ich in meine Unterkunft Pension Monika. Nach einer heißen Dusche und einem Tee geht es mir schon viel besser, und die Anstrengungen sind fast vergessen. Puh, es war wirklich extrem schlechtes Wetter und dadurch alles sehr anstrengend. Immerhin haben die Klamotten einigermaßen dicht gehalten. Nur der Wanderführer hat leider Wasser abbekommen in der Innentasche. Ich weiß nicht, ob das beim Herausholen passiert ist oder eben doch wegen des Regens. Er trocknet nun auf der Heizung.

Meine Aussicht vom Zimmer.
Zimmer mit Kaffeemaschine.
Bett.
Und mit Heidschnucke.

Aufgrund des Wetters gibt es heute leider nicht so viele Fotos. Es war einfach zu nass.

Wanderung: 19,91 km, 4 Stunden 27 Minuten, 24.075 Schritte.