Auf in die Heide

Montag, 14. November 2022

Auf Anraten meiner Behandlerin wollte ich mich gerne einer kleinen Herausforderung stellen. Da so kam ich auf die Idee, auch so spät im Jahr noch ein paar Wandertage einzulegen. Um das ganze überschaubar zu halten, habe ich mich für vier Wandertage auf dem Heidschnuckenweg in der Lüneburger Heide entschieden.

Der Heidschnuckenweg ist einer der schönsten Wanderwege Deutschlands.

Über eine Agentur buchte ich das entsprechende Paket: Übernachtung/Frühstück, Lunchpakete und Gepäcktransport. Im Nachgang buchte ich die Bahnfahrten und schon war alles geregelt. Noch einen Wanderführer bestellt, die Wanderkarte kam von der Agentur. So war alles ganz fix organisiert.

Heute ging es los vom Hauptbahnhof. Ich war mit viel Zeit vor meiner Abfahrt da. Eigentlich wollte ich nämlich bei Starbucks einkehren. Ich wusste nicht, dass der Starbucks dort so mini ist, dass er noch nicht mal eine Sitzgelegenheit hat. Statt dessen ging ich erstmal in die DB Lounge und las dort zum Latte Macchiato im aktuellen Book Club Buch („My Journey to Lhasa“ von Alexandra David-Neel).

Gut versorgt in der DB Lounge Premium.

Von Starbucks nahm ich einen Chai Latte mit auf den Weg.

Chai Latte.

Im ICE nach Hannover kam zum ersten Mal mein neuer Thermobecher zum Einsatz, der mit seiner Tasche ganz sicher an meinem Rucksack verbandelt ist. Ich bin sehr zufrieden. Der Tee bleibt ausreichend lange heiß, und es trinkt sich wunderbar daraus. Zudem ist der Becher dicht.

Stricken und Tee trinken im Zug.

Da Güterzüge Vorfahrt hatten, kamen wir mit ein paar Minuten Verspätung in Hannover an. Die Zeit reichte aber locker zum Umsteigen in einen ganz kleinen Regionalexpress, der mich bis Handeloh brachte.

In Handeloh war nicht viel los. Der Bus für die Weiterfahrt kam mit 15 Minuten Verspätung, aber immerhin kam er überhaupt. Lustigerweise fragte der Busfahrer mich, wieviele Tarifzonen die Strecke wären. Da ich so viel Zeit hatte beim Warten, habe ich die Tarifinfo auswendig gelernt. Ich habe mich dennoch nicht beschwert, als der Busfahrer mir weniger berechnet hat.

So kam ich schließlich in Undeloh an und lief das kurze Stück zum Undeloher Hof, wo ich für zwei Nächte bleibe. Es gab nämlich keine freie Unterkunft in Handeloh, was mich nicht wundert. Morgen früh bringt mich daher ein Taxi zum Startpunkt der Wanderung, und dann laufe ich eben zurück nach Undeloh. Das ist mir sogar ganz lieb, denn dann brauche ich den Koffer nicht gleich fertig gepackt zu haben.

Das Hotel hatte mich aus unerfindlichen Gründen nicht für diesen Zeitraum erwartet, obwohl ich in der letzten Woche extra noch Kontakt aufgenommen hatte. Es ließ sich aber alles klären. Mein Zimmer ist klein, aber nett, das Bad ganz modern und sauber.

Das letzte schöne Tageslicht nutzte ich für einen Rundgang durchs Dorf.

Dorfteich in Undeloh.

Wir waren zuletzt im Mai 2020 hier, wo es erheblich voller war. Im Prinzip sind hier gerade die Bürgersteige hoch geklappt. Die Tourismus-Info hat ab 13 Uhr zu, das Teehaus in dieser Woche Betriebsferien, die Pizzeria am Montag und Dienstag Ruhetag, auf dem Markt ist nichts los… Immerhin hat der kleine Hökerladen offen, in dem ich gleich Postkarten erstand. Postcrossing geht schließlich immer.

Ein Weg in die Heide.

Das Tageslicht schwand und kalt war es auch noch. So zog es mich dann auf mein Zimmer. Dort habe ich die Heizung ganz aufgedreht und ein leckeres Zimmerpicknick mit Suppe veranstaltet. Das war schon mal gut. Den Nachtisch machten die DB Schokolade und der DB Keks.

Mein Zimmer im Undeloher Hof.
Es ist bald Zeit fürs Bett.

Nun werde ich die Füße hochlegen, damit sie morgen gut einsatzbereit sind. Das Wetter soll immerhin trocken sein. Es sieht so aus, als wäre das der einzige trockene Tag diese Woche. Aber warten wir mal ab.

Jedenfalls bin ich froh und zufrieden, im November einen kleinen Ausflug zu machen.