De Geul, De Hors und Eiszeit

Heute früh gab es einen wunderschönen, roten Sonnenaufgang.

Nach Frühsport und Frühstück fühlten wir uns gewappnet für eine weitere Wanderung. Wir hatten uns selbst etwas an der Südspitze der Insel zusammen gestellt. Da dort viele Vogelschutzgebiete liegen, sind einige Wege gesperrt. Aber nachdem wir die Systematik nun verstanden haben, konnten wir leicht Alternativen finden.

Zunächst ging es Richtung Den Hoorn, zum Parkplatz am Strandpaal 9. Der war in meiner Karte vom Dumont-Reiseführer übrigens falsch als Strandpaal 10 bezeichnet. Aber Google Maps hat’s gerichtet. Da wir online vor dem Urlaub schon die Wochenplakette zum Parken gekauft haben, brauchen wir uns um die Parkgebühren hier keine Sorgen mehr zu machen. Sehr praktisch.

Am Strandpaal 9 liefen wir zum Strand hinunter und wandten uns nach Süden.

Der Strand im Süden von Texel.

Die Brandung war mäßig, der Wasserstand ziemlich hoch. Aber unten an der Wasserkante konnte man ganz gut laufen. Am fast menschenleeren Strand ging es so bis zum Strandpaal 8.

Immer weiter.
Ein Blick zurück.

Hier gingen wir landeinwärts. An den Dünen war ein Schild, von dem wir zunächst verstanden, dass es sich um ein militärisches Sperrgebiet handelt. Das hat uns etwas verunsichert. Zum Glück gibt es Google Translate. Militärisches Sperrgebiet ja, aber man darf zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf den Wegen gehen.

Da geht es lang.

Der Weg war zunächst nicht ganz so klar erkennbar, aber schließlich fanden wir ihn doch und stiefelten an De Geul vorbei – das Dünental steht unter Naturschutz und ist während der Brutzeit gesperrt – und weiter zu den Hoorsmeertjes. Hier gibt es alle möglichen Vogelarten. Wir sahen Möwen, Enten, Löffler und viele andere. Zwischen den beiden Seen hindurch ging es zu einem weiteren Parkplatz und dann am Molweg an der Mokbaai entlang nach De Hors. Die Mokbaai ist ein Mini-Wattenmeer. Bei Flut suchen viele Vögel dort Zuflucht. Früher lagen in der Mok, der tiefen Rinne der Bucht, die großen Segelschiffe, um auf günstigen Wind zu warten.

Der Weg hinter der Mokbaai.

Der Weg führte über einen Campingplatz. Dahinter ging es wieder in die Dünen. Wir erklammen die 24 Meter hohe Loodmansduin. Der Name der Düne kommt von den Lotsen, die von hier Ausschau nach Schiffen hielten und dann in den Hafen rannten. Den Auftrag bekam der Schnellste.

1938 errichteten niederländische Streitkräfte hier die Batterie Den Hoorn. Unterhalb dieser bauten die deutschen Besatzungskräfte weitere Geschützstellungen. Nach dem Krieg sollen hier Ausgebombte aus Den Burg gelebt haben, und der Bunker wurde als Lagerraum für Whisky genutzt. Die Aussicht war jedenfalls wunderbar. Auf einer Sonnenbank machten wir Pause und aßen unseren Lunch.

Lunchausblick.

Von der Loodmansduin führte ein Weg durch die Dünen zurück zum Parkplatz. Heute trafen wir sogar die Landschaftspfleger, schwarze und braune Kühe, die sich links und rechts vom Weg niedergelassen hatten. Die Kühe hatten ganz offensichtlich nicht das Schild gelesen, dass sie 2,5 Meter Abstand zu uns halten sollten. Wir passierten sie aber ohne Probleme, wenn es auch eine Schrecksekunde gab, als eine Kuh aufstand. Schließlich hatten wir 10 km zurück gelegt.

Dann gab es einen Zwischenstopp im Ferienhaus zum Wäsche aufhängen und Wäsche waschen.

Nachmittags fuhren wir zur IJsboerderij Labora. Das ist ein Bauernhof, der die Milch seiner Kühe zur Eisproduktion verwendet. Auf die Idee waren außer uns noch andere Leute gekommen. Hinter uns wurde die Schlange dann so richtig lang. Um den Laden herum gab es ein großes Spielgelände. Wir suchten uns mit unseren Waffeln lieber eine ruhige Ecke auf dem Parkplatz. Das Eis ist sehr lecker, schön frisch und nicht übermäßig cremig. Wir waren sehr zufrieden.

Malaga und Strawberry Cheesecake.

Heute war unser letzter Tag auf Texel. Die Wäsche trocknet, die Spülmaschine läuft noch durch, und bald heißt es packen. Clever packen, denn die Reise ist noch nicht zu Ende.

Wir haben unsere Woche hier sehr genossen, haben viele Vögel beobachtet, sind viel gewandert, haben meine Freundinnen getroffen und hatten eine sehr gute Zeit. Was für ein schöner Flecken Erde!

Unsere Vögel.