Ausflug nach Nikko

Tokyo, 26. Oktober 2019

Heute früh war das Wetter freundlich, und so machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof Tokyo, um nach Nikko zu fahren.

Nikko liegt in den Bergen nördlich von Tokyo und wird oft als alte Tempelstadt bezeichnet. Berühmt ist es für den Nikko Toshogu-Schrein und den Nikko Futarasan-Jinja-Schrein, die beide zum Unesco Weltkulturerbe zählen. Beides sind Shinto-Schreine. Ebenfalls zum Weltkulturerbe gehört der Nikkozan Rinno-ji-Tempel.

Um nach Nikko zu kommen, nahm ich den Shinkansen Nasuno, der besonders schick aussieht, bis Utsunomiya.

Von dort fuhr eine kleinere Bahn bis nach Nikko. Mit mir hatten noch sehr viele andere Leute diese Idee eines Ausflugs. Leider war das am Wochenende nicht anders zu erwarten, und gestern wäre es bei dem Regen beim besten Willen nicht gegangen.

Ich lief vom Bahnhof aus gleich los Richtung Tempel und wunderte mich etwas, dass ich dabei kaum Gesellschaft hatte. Als mich dann der erste überfüllte Reisebus überholte, war mir alles klar. Da hatte ich nach zwei Stunden Fahrt doch lieber etwas frische Luft und ein wenig Bewegung.

Durch das Dorf Nikko ging es an der Shinkkyo-Brücke vorbei

Blick auf die Brücke.
Und von der anderen Seite.

nach einem steilen Aufstieg in den Tempelbezirk.

Der Nikko Toshogu Schrein ist unglaublich schön. Und leider sehr überlaufen. Ich weiß, ich habe das schon an verschiedenen Stellen geschrieben, aber hier ging es praktisch nur noch im Gänsemarsch an den einzelnen Gebäuden vorbei. Ich hatte kaum Gelegenheit, Fotos zu machen, weil ich sonst die Treppen hinauf oder hinunter geschoben worden wäre. Er liegt eigentlich so malerisch in den Bergen im Wald, umgeben von erstaunlich hohen Bäumen. Aber er ist eben ein Touristen-Ort.

Um die Gebäude herum befinden sich unzählige Laternen, die zu besonderen Festen erleuchtet werden.

Bemooste Laternen.

An einem Gebäude, das früher als Pferdestall diente, finden sich die drei Affen.

Die drei Affen.

Die drei Affen haben in Japan eigentlich die Bedeutung „über Schlechtes weise hinwegsehen“. Ursprung soll eine Aussage von Konfuzius gegenüber einem Schüler gewesen sein. Konfuzius rät, nicht darauf zu schauen, was kein angemessenes Verhalten ist; nicht darauf zu hören, was nicht den Prinzipien der Schönheit entspricht und nicht davon zu reden, was diesem Prinzip nicht entspricht. Bei uns werden die drei Affen oft als „alles Schlechte nicht wahrhaben wollen“ interpretiert (Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen). Das ist aber eine andere Facette der Darstellung.

Im Tempelbezirk.

Leider waren trotz Weltkulturerbe innen die Hinweise spärlich, und so müssen jetzt einfach die Bilder für sich sprechen.

Prunkvolle Fassade.
Details.

Im Schrein findet sich über einer Tür die geschnitzte Darstellung einer schlafenden Katze. Daher wurde diese auf den Holztäfelchen abgebildet.

Schlafende Katze.

Bemerkenswert sind auch diese beiden Elefanten. Der Künstler soll die Elefanten nach Berichten geschnitzt haben. Selbst hatte er keine gesehen. Sie sind doch sehr gut geworden.

Elefanten.
Noch mehr Laternen.

Hier in den Bergen zeigte sich auch ganz leicht eine erste Herbstfärbung. In ein paar Wochen werden die Rottöne wunderbar aussehen.

Der Ahorn verfärbt sich langsam.

Nach meinem Rundgang durch den Schrein trat ich den Rückzug an und fuhr wieder zurück nach Tokyo.

Bonsai am Bahnhof von Nikko.

Am Bahnhof erstand ich noch eine vegane Bento-Box. Eine Bento-Box nehmen die Japaner sehr gerne mit auf ihre Zugfahrten. In einer Bambusbox befinden sich Reis und verschiedene Leckereien, alles handlich verpackt und gut im Zug zu essen. Ich nahm meine mit ins Hotel und genoß sie da. Sehr lecker. Ein Foto dazu werde ich noch nachreichen, ich habe es nur auf dem Handy. Ich war zu hungrig, um an die Kamera zu denken.