Fetlar

Am Freitag ging es schon früh los, denn wir mussten von Belmont die Fähre nach Fetlar bekommen. Fetlar hat die niedrigste Bevölkerungsdichte der shetländischen Inseln (ca. 60 Einwohner) und ist zu großen Teilen Vogelschutzgebiet. Es gibt keine ständige Polizei auf Fetlar. Ich denke, bei der geringen Einwohnerzahl löst man Probleme dann anders, da jeder jeden kennt. Trotz (oder vielleicht gerade aufgrund) der geringen Einwohnerzahl gibt es viele Gemeinschaftsaktivitäten und einen guten Zusammenhalt, was sogar wir bei unserem Tagesbesuch mitbekommen haben. Fetlar ist als der Garten von Shetland bekannt, der Boden ist fruchtbar und es gibt einfach viele besondere und seltene Tiere. Ende letzten Jahres ist auch wieder eine Schneeeule gesehen worden. Schneeeulen kam in den letzten Jahren leider nicht mehr, aber nun gibt es neue Hoffnung. Die hätte ich auch gerne gesehen!

Auf der Überfahrt sahen wir viele Vögel, aber leider keine Wale oder Delphine.

Überfahrt nach Fetlar

Hier sind bei näherem Hingucken auf dem nächsten Bild Bonxies oder auch great skua zu sehen (Große Raubmöwen). Durch die Tour habe ich alle Vogelnamen nur auf Englisch gelernt und muss nun immer nachsehen. Raubmöwen tauchen nicht gern selbst nach ihrer Nahrung, sondern jagen sie am liebsten anderen Seevögeln ab. Das konnten wir auch mehrmals beobachten.

Auf Fetlar angekommen fuhren wir auf der so ziemlich einzigen Straße bis nach Funzie, wo sie dann auch einfach an einem Farmhaus bei Everland endete. Die Wanderung heute ging von der Funzie Bay nach Strandburgh Ness und weiter zurück nach Everland.

Blick auf Funzie Bay.

Zunächst ging es an den modernen Farmhäuser über die Kuhweide an diesen verlassenen Farmhäusern vorbei. Was für ein Ausblick aus der Küche beim Abwaschen!

Verfallene Farbhäuser in der Funzie Bay.

In der Ferne war es leicht diesig, aber das machte uns gar nichts.

Funzie Bay.

Der weiße Sandstrand auf dem nächsten Foto heißt Sands of Paradise und ist angeblich der Ort, an dem die Wikinger als erstes in Shetland gelandet sind. Irgendwie habe ich das aber von mehreren Orten gehört…

Sands of Paradise.

Immer weiter ging es an der Küste entlang zur Landspitze Strandburgh Ness.

Aussicht auf die Bucht Wick of Gruting.

Die Farben waren aufgrund des sehr guten Wetters wieder wunderbar. Auf dem Wasser schwammen auch Massen von Puffins, die aber zu weiter weg zum Fotografieren waren.

Blick auf den Strandburgh Ness.

Unterwegs begegneten wir zwei Farmern, die auf der Suche nach ein paar Schafen waren. Sie hatten ihre Boarder Collies dabei. Die fanden es total lustig, eine Herde Zweibeiner vor sich zu haben und versuchten, auch diese in eine ordentliche Formation zu bringen.

Boarder Collie in Action.

Auch hier ist die Küste wieder sehr zerklüftet.

Da geht es steil runter.

Immer weiter zur Landzunge ging der Weg.

Immer weiter.

Die Steilküste bildet viele kleine Buchten, so hier Hesta Ness. „Ness“ bedeutet einfach Landzunge oder Headland.

Hesta Ness.

Langsam kamen wir der Spitze näher.

Strandburgh Ness.
Strandburgh Ness

Unterwegs konnten wir immer wieder Robben endecken, wie hier auf diesem vorgelagerten Felsen. Ich weiß, das Foto ist mehr ein Suchbild. Aber es war windig und die Klippen bröckelig, und ich wollte nicht unten bei den Seehunden landen.

Seehunde – wirklich.

Auf dem nächsten Bild sieht man sehr schön das ganz typische kurze kurze Gras auf den Shetland-Inseln. Durch den ständigen Wind bleibt es klein und bewegt sich permanent.

Aussicht aufs Meer.

Dann waren wir endlich kurz vor Strandburgh Ness. Auf diese Halbinsel kommt man nur über eine enge Stelle mit recht steilen Stellen links und rechts. Hin ging es gut, aber zurück konnte ich nicht so sehr nach den Seiten sehen.

Strandburgh Ness

Auf der Spitze angekommen, machten wir an dieser Stelle unsere Lunch-Pause. Was für eine Aussicht! Von hier aus entdeckte eine junge Frau aus unserer Gruppe sogar einen Schweinswal, der aber leider recht schnell abtauchte.

Vorgelagert ist ein weiterer Felsen, Outer Brough, auf dem sich früher eine Einsiedelei oder eine Wohnstätte befand. Es gab wohl eine kleine Hängebrücke, über die man dorthin gelangen konnte. Nun ist sie weg, und die Entfernung ist auch zu weit zum Rüber springen. Um so mehr freuen sich die Seevögel, dass sie ihre Ruhe haben.

Dann machen wir kehrt und gingen weiter im Uhrzeigersinn an der Küste, nun nach Süden.

Blick zurück auf die seeumtosten Klippen.

Diese Seite der Steilküste war womöglich noch eindrucksvoller, weil es hier keine relativ geschützte Bucht gab, sondern einfach nur die Nordsee.

Es gab viele kleine und große vorgelagerte Felsen, Bögen und Klippen.

Mit Bogen.

Ein kurzer Blick zurück lohnte immer.

Blick zurück.

Auf diese Landzunge konnte man nicht rauf, weil die Verbindung zu zerbröckelt und daher zu gefährlich war.

Wahrscheinlich Stacks of Scrambro.
Blick zurück auf die Steilküste.

Zwei Bilder in unterschiedlicher Vergrößerung. Es geht um den vorgelagerten Felsen in der Mitte des Bildes, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Sphinx oder einem Löwen hat.

Sphinx?

Ein seltener Anblick war dieses Segelboot.

Segelboot.

Und noch ein Blick zurück auf die tosenden Wellen.

Hohe Brandung.

Bei der Bucht Houlls Geo wandten wir uns schließlich landeinwärts.

Blick auf Ruinen und Nousta Ness.

Ein letzter Blick auf die Küste, dann ging es ins Innere der Insel Fetlar.

Houlls Geo.

Auf dem Rückweg über die Straße trafen wir diese neugierigen Gesellen.

Enten.

Und dies bestätigt meine Theorie, dass Bären überall zu finden sind.

Ein Yedi-Bär?

Von Everland ging es mit den Bussen nach Houbie, dem größten Dorf auf Fetlar. Dort gab es einen kleinen Shop mit Cafe und ein Interpretative Center. Die meisten wollten Tee und Kuchen, während zwei andere Frauen und ich noch mehr Bewegung wollten. Also teilten wir uns. Die einen kamen zu ihrem Tee und hatten dann noch das Glück, einen berühmten Sänger in seinem Garten zu treffen und von ihm mehrere Shetland Reels vorgefiddelt zu bekommen. Das war wohl ein ganz besonderes Highlight.

Wir hingegen machten uns auf den Weg zur Tresta Beach. Dabei trafen wir verschiedene Fetlar-Bewohner, wie dieses Schwein.

Schwein auf Fetlar.

Schließlich kamen wir am Strand an, und der war wirklich ganz besonders schön.

Tresta Beach.

Wir hielten unsere Füße respektive Finger ins Wasser und freuten uns über diese herrliche Aussicht.

Tresta Beach.

Dann wurden wir von den Bussen aufgegriffen. Mit der Fähre ging es zurück nach Unst. Ein weiterer schöner, sonnendurchfluteter Tag.