Archiv für den Monat: Mai 2023

Eckernförde und Eichhörnchen

Unsere heutige Wanderung führte uns um das Windebyer Noor.

Wir starteten am Wanderparkplatz beim Gut Schnaap am Großen Schnaaper See. Von dort ging es gegen den Uhrzeigersinn um das Windebyer Noor herum. Einst war das Noor mit der Ostsee verbunden, heute ist es ein bis zu 14 m tiefer Binnensee.

Erster Blick auf das Noor.

Zunächst ging es zwischen Feldern hindurch. Bald schon bog der Weg zum Noor hin ab.

Wir haben den Strand erreicht.

Bei Windeby wurden in den 1950er Jahren Moorleichen gefunden. Das „Mädchen von Windeby“ ist, wie die neuere Forschung gezeigt hat, ein Junge aus dem ersten Jahrhundert nach Christus und wird im Museum in Schleswig ausgestellt.

Hinter dem Gut Windeby ging es nach Eckernförde hinein: erst durch eine Wohngegend, dann an der Strandpromenade entlang zum Hafen. Unterwegs gab es Kunst

Kunst an der Ostsee.

und eine mobile Kirche.

Die Schäferwagenkirche.

Kurz vor dem Ende von Eckernförde machten wir einen Abstecher zur Eichhörnchenschutzstation. Das Eichhörnchen ist das Wappentier von Eckernförde. Das Projekt kümmert sich um elternlose, kranke oder verletzte Eichhörnchen. Ziel ist es, die Eichis wieder in die Natur zu entlassen, was aber nicht immer möglich ist. Tiere, die in der Natur nicht mehr zurecht kommen würden, dürfen in der Schutzstation bleiben und dauerhaft im Außengehege wohnen. Besonders anrührend finde ich Luzie, die eine Zahnfehlstellung hat. Wie doof ist das denn für ein Eichhörnchen!

Die armen Eichhörnchen!

Nach einem ausgiebigen Besuch in der Schutzstation führte uns der Wanderweg wieder ans Noor und zurück an den Parkplatz.

Auf dem Rundweg.

Leider gab es heute keine vernünftige Bank für unseren Lunch, so dass wir im Auto essen mussten.

Immerhin waren wir nach der Pause in der Lage, noch einmal zur Backensholzer Hofkäserei zu fahren. Dort kauften wir ausgiebig ein. Auf der Fahrt zurück ins Ferienhaus hielten wir noch beim Bäcker, und so ist das Abendessen gesichert.

Das Wetter war heute wieder prima, allerdings frischt der Wind nun etwas auf. Aber im Garten lässt es sich in der Sonne trotzdem gut aushalten.

Der Nachtisch ist noch vom Kleine Sünden Föhr.

Von der Ostsee zur Nordsee

Heute ging es von der Ostsee zur Nordsee. Wir konnten einfach nicht so nahe dran sein und dann Föhr nicht besuchen.

Daher starteten wir recht früh mit dem Auto in Richtung Dagebüll. Das Auto ließen wir auf dem Parkplatz vor dem Fährhafen stehen und setzten mit der Fähre über.

In der ersten Reihe.

Auch der Katamaran war unterwegs. Wir nahmen aber die (günstigere) übliche Fähre.

Der schnelle Katamaran.

Auf Föhr angekommen, bezahlten wir am Automaten die Kurtaxe für Tagesgäste. Das haben wir noch nie gemacht, weil wir sonst immer länger da waren und die Kurtaxe dann über die Vermieter abgewickelt wird.

Ganz legal liefen wir somit die Strandpromenade entlang zum Südstrand. Unterwegs gab es einiges zu sehen. Die italienische Eisdiele bot „Peanut Jelly Popcorn“ als Eissorte an, im Pavillion wurde schaurige Musik gespielt und die Pfeiler für die neue Mittelbrücke werden gesetzt.

Am Südstrand kehrten wir in die Sydbar ein und aßen Lunch.

Lunchausblick.

Bei der Segelschule war ganz schön was los.

Bei der Segelschule.

Frisch gestärkt liefen wir noch bis zum DLRG-Gebäude und dann an der Strandpromenade wieder zurück. Beim Eisdänen gab es ein Softeis, das dritte des Urlaubs. Die Softeisversorgung ist dieses Mal hervorragend. Meines hatte Lakritz-Flakes. Sehr lecker!

Ice, ice, Baby.

Dann kauften wir noch ausgiebig ein: Viele schöne Dinge beim Kleine Sünden Föhr, Postkarten, Nüsse und Zahnpasta bei Rossmann, Halligbutter beim Fleischer und noch mehr Postkarten im Buchladen.

Ein erfolgreicher Einkauf.

Inzwischen war die Sonne heraus gekommen. Für eine kleine Weile nahmen wir auf einer Bank am Hafen Platz. Dann holte uns auch schon wieder die Fähre ab und brachte uns sicher nach Dagebüll.

Am Strand am Hafen.
Bye bye Föhr – bis zum nächsten Mal.

Auf der Rückfahrt gab es eine Straßensperrung und dadurch einen kleinen Umweg, aber nicht weiter wild.

Was für ein schöner Tagesausflug!

In und um Rieseby

Nach einer morgendlichen Yogaeinheit und dem Frühstück machten wir uns auf nach Rieseby, dem Startpunkt für unsere heutige Wanderung.

Eines der Wahrzeichen von Rieseby ist die St. Petri Kirche, vor der wir parkten. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert, wurde im Laufe ihres Bestehens aber mehrfach umgebaut.

St. Petri Kirche in Rieseby.

Bei näherem Hinsehen fiel uns auf, dass vor der Kirche eine Insekten-Kirche als kleines Abbild gestaltet worden ist. Das ist eine tolle Idee!

Mit Insektenkirche.
Tolle Idee!

An der Kirche und der Mühle vorbei liefen wir aus Rieseby hinaus und bogen in Richtung Büstorf von der Hauptstraße ab. Die Nebenstraße brachte uns ans Ufer der Schlei, wo es auf sehr viel kleineren Pfaden weiter ging.

Blick auf die Schlei.

Immer am Ufer entlang, über Stock und Stein, durch einen Wald mit Buchen und Eichen.

Schlei mit Booten.

In einiger Entfernung tauchte die Klappbrücke von Lindaunis auf. Wir wandten uns aber inlands und liefen am Gut Stubbe vorbei. Der Name kommt von „Stubben“, der Waldrodung. Heute betreibt das Gut Obst- und Gemüseanbau und hat eine Obstplantage, in der man selbst Obst pflücken kann.

In diesem Verkaufsstand gab es Honig und Aufstriche. Wir nahmen einen Sommerhonig (Linde und Phacelia) sowie einen Waldmeisteraufstrich mit. Ich liebe diese Art der Vermarktung und komme sehr selten an diesen Ständen vorbei, ohne etwas zu kaufen…

Honig und Aufstriche.

Hinter dem Gut liefen wir an Feldern vorbei. Die Rapsblüte geht langsam zu Ende, sieht aber immer noch schön aus, gerade im Sonnenschein.

Der Rest der Rapsblüte.

Dafür kommt das Getreide nun in Schwung. Erstaunlich, wie schnell das jedes Jahr geht. Erst ist ewig nichts zu sehen und dann – wow.

Getreide.

Wieder ging es in den Wald hinein. Schließlich kamen wir an mehrere Bänken vorbei uns suchten uns die schönste aus. Zwar hatte sie keine Rückenlehne, aber war eingekuschelt in einen Haselnussstrauch und stand in der Sonne. Die Aussicht war herrlich.

Unser Lunchausblick.

Zum Lunch gab es wieder Salat, dieses Mal mit Birne und dem Blauschimmelkäse „Friesich Blue“ von Backensholz.

Lunch.

Bald waren wir zurück in Rieseby an der Kirche.

Im Vorbeigehen hatten wir heute früh gesehen, dass die Mühle Anna heute aufgrund des Internationalen Mühlentages geöffnet war.

Die Mühle Anna.

Daher liefen wir das kurze Stück zur Mühle erneut. Die Mühle Anna ist ein Galerie-Holländer, bei dem die Haube auf einem festen Unterbau mit der umlaufenden Galerie gedreht wird. Die Mühle war an dieser Stelle seit 1911 in Betrieb, nachdem die Vorgängermühle 1910 abgebrannt war. Der Müller konnte Teile der „Anna“ in Westerhever/Eiderstedt erwerben, musste aber eben einen neuen Unterbau erstellen.

Das war mir neu.

Das Mühlenmuseum war geöffnet, rund um die Mühle fand ein Markt statt. Wir besuchten auch noch das Atelier an der Mühle, wo es sehr schöne Dinge gab. Ein ganz liebevoll eingerichteter Laden.

Mit dem Auto ging es weiter zu Odins Haithabu, wo wir unsere Vorräte auffüllten. So sind wir nun gut ausgerüstet fürs Abendessen und den nächsten Ausflug.

Das Wetter war heute traumhaft sonnig. Morgens zwar frisch, stiegen die Temperaturen fix an. Heute werde ich nur noch weiter an meinem Sommer-Topp stricken.

Sommer-Topp aus Wildseide.

An der Schleimündung

Nach dem Frühsport packten wir ein Picknick ein und fuhren in Richtig Schleimündung bis nach Exhöft, wo wir das Auto auf einem Parkplatz abstellten.

Von dort ging es durch Maasholm Bad und am Gut Oehe vorbei an die Ostsee.

Die Ostsee!
Blick Richtung Campingplatz.
Der Raps ist fast abgeblüht.

Auf dem Deich liefen wir nach Südosten bis zum Vogelschutzgebiet Schleimündung, wo ein Zaun das Betreten versperrt. An dieser Stelle findet sich eine Naturschutzhütte vom Verein Jordsand, in der es viele naturkundliche Infos und Postkarten gab.

Ganz hinten die Schutzhütte in Sicht.

Hier wendeten wir uns landeinwärts. Über den ganze 8 Meter hohen Hegeberg ging es nach Maasholm.

Hinter dem Hegeberg.

Maasholm besteht im wesentlichen aus zwei Straßen und ist sehr malerisch. Am Hafen befindet sich die Statue Peter Aal, die einen Fischer beim Aalstechen zeigt. Heute ist diese Form des Angeln verboten. In den strengen Wintern, in denen die Schlei zugefroren war, bot sie den Menschen eine Möglichkeit, den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Aalstecher.

Während der Hochzeit der Fischerei ab 1900 war fast jeder Einwohner von Maasholm hiermit beschäftigt. Inzwischen dient der Hafen den Sport- und Freizeitbooten.

Auf einer netten Bank machten wir unser Lunchpicknick: Salat mit Weintrauben und „Friesisch Blue“ vom Backensholzer Käsehof.

Lunchausblick.

An der Schlei entlang ging es zurück nach Exhöft zum Auto. Eine schöne, relativ kurze Wanderung von fast 10 km.

Auf dem Rückweg ins Ferienhaus versuchten wir, einen Hofladen aufzutun. Der einzige, der vom Weg ausgeschildert war, hatte aber am Sonntag geschlossen.

Den Rest des Tages legen wir die Füße hoch bzw. kümmern uns um banale Dinge wie Wäsche waschen. Das ist nach den Oslo-Tagen dringend notwendig. Und ich bin sehr froh, dass ich das nun wieder selbst machen kann und dabei keine T-Shirts verliere.

Auf zu den Wikingern in Schleswig-Holstein!

Die Überfahrt verlief sehr ruhig, es war kaum Seegang. Schlafen konnte ich trotzdem kaum, was vermutlich unter anderem an der lauten Lüftung der Kabine lag. Also nahm ich mehrere Decken und kuschelte mich im Erker ein. Zunächst war es noch dunkel. Dann verfolgte ich den Sonnenaufgang und auch die Durchfahrt unter der Großen Belt Brücke.

Das Frühstück an Bord der Fähre war wieder super. Dieses Mal konnte ich sogar Tee in einer Kanne bekommen und zur Krönung einen Cappuccino. Oder so. Irgendwie war überall in Oslo und auf der Fähre der Milchschaum nicht so dolle, wenn wir damit in Berührung kamen. Aber immerhin.

Noch einmal wanderten wir durch den Duty Free Shop, dieses Mal ganz leer.

Die Einfahrt der Fähre in die Kieler Förde genossen wir von der Kabine aus und schrieben noch eifrigst Postkarten, um unsere norwegischen Briefmarken weitgehend zu verbrauchen. An Bord befindet sich nämlich ein Briefkasten, und das ist doch mal was ganz besonderes.

In Kiel lag die Aida nova an, die wir auch schon in Oslo gesehen haben. Wer weiß, wo sie in den Tagen dazwischen überall war…

Zum Glück haben wir noch ein paar Tage Urlaub, die wir in der Schlei verbringen. Wir wollen auf den Spuren der Wikinger wandern und überhaupt noch Natur genießen.

Auf dem Weg ins Ferienquartier ging es in diesem Sinne in den Ort Dannewerk, wo sich (theoretisch) ein Museum zum Danewerk befindet. Das Danewerk und Haithabu sind 2018 zum UNESCO Weltkulturerbe geworden. Das Danewerk ist vereinfach gesagt, ein Grenzwall, Heithabu war eine Siedlung der Wikinger.

Das Museum wird derzeit neu erstellt. Eine Ausstellung ist in einem Container ausgelagert. Den Eintritt haben wir uns gespart und statt dessen viel lieber einen Spaziergang am Danewerk selbst gemacht.

Wir starteten an der Waldemarsmauer. Das Danewerk ist ein Ziegelbauwerk und zwar das älteste Norddeutschlands.

An der Waldemarsmauer.

Im preußisch-dänischen Krieg 1864 nutzten die dänischen Truppen die mittelalterlichen Wallanlagen ebenfalls und bauten sie teilweise zu Abwehrstellungen aus. Dies sind die Überreste einer solchen Schanze.

Eine Schanze.

Weiter ging es an der Thyraburg vorbei,

Standort der Tyraburg.

von der nicht mehr viel zu erkennen und deren Bedeutung ungewiss ist. Der Wanderweg führte uns zur A7, wo wir umdrehten und zurück zum Parkplatz liefen. 7 km war dieser Rundgang lang.

Als nächster Stopp stand die Hofkäserei Backensholz auf dem Programm. Dort wird Rohmilchkäse hergestellt, was man in Deutschland nicht oft findet. Die Käsesorten kennen wir teilweise schon, weil sie in den Läden auf Föhr verkauft werden. Im Hofladen konnten wir probieren und fanden noch so einiges andere zur Selbstversorgung.

Sehr zufrieden ging es weiter zum Hofladen von Odins Haithabu, einem Cafe und Restaurant. Dort fanden wir ebenfalls noch ein paar Dinge, mussten aber für Obst und Gemüse nach Schleswig zu Edeka.

Dann ging es ins Ferienhaus. Auspacken, Salat auf der Terrasse, Book Club. Dann war der Tag endgültig rum, und wir fielen ins Bett.