Archiv für den Monat: November 2022

Es geht auf Weihnachten zu

Die Zeichen sind nicht mehr zu übersehen: Es geht stark auf Advent und Weihnachten zu.

Es sammeln sich Adventskalender an.

Schön kitschig.

Morgens ist es dunkel – wunderbar für Kerzenschein.

Ein Käffchen mit Milchschaum.

Die Gelee-Manufaktur ist im Hochbetrieb.

Neu in diesem Jahr ist Weißes Glühweingelee.

Die Socken-Motive werden weihnachtlich.

Bald wird die Backstube angeheizt.

Die Weihnachtsbäckerei ist eröffnet

In dieser Woche habe ich ganz offiziell die Backstube für die Weihnachtsbäckerei eröffnet.

Als erstes gab es einen Klassiker: Spitzbuben. Ich musste mich sozusagen erstmal warm backen. Gefüllt sind sie mit Himbeer-Rote Johannisbeer-Gelee.

In einer meiner Zeitschriften gab es ein Special zu Lebkuchen. Ich will die Rezepte alle durchbacken und habe mit schlichten Lebkuchen angefangen.

Traditionelle Lebkuchen.
Mit Mandeln und Belegkirschen.

Dann habe ich mich an Lebkuchenherzen gewagt. Sie sind mit Pflaumenmus gefüllt. Die hausinterne Qualitätskontrolle hat sie für gut befunden.

Gefüllte Lebkuchenherzen.

Damit es nicht immer nur was süßes gibt, habe ich gestern Weißbrot gebacken. Irgendwas muss man doch vor den Keksen essen.

Schlichtes Weißbrot.

Am letzten Wochenende gab es passend zu allem den ersten Schnee.

Der erste Schnee.

Von Soltau nach Berlin

Samstag, 19. November 2022

Heute ging es wieder nach Hause. Zum Glück führte meine Bahnverbindung über Hamburg und nicht wie auf der Herfahrt über Hannover. Die Strecke zwischen Hannover und Berlin ist nämlich wegen eines Zusammenstoßes von zwei Güterzügen gesperrt.

Ich nahm kurzentschlossen einen früheren Zug. Das war auch gut so, mein eigentlicher hatte Verspätung.

Im Zug habe ich hauptsächlich Hörbuch gehört und gestrickt. Die erste Socke ist noch auf dem Heidschnuckenweg fertig geworden, die zweite habe ich gleich angefangen.

Die erste Socke.
Die zweite folgt sogleich.

Auch das Stickbild Weihnachtsbaum habe ich noch am Abreisemorgen fertig stellen können.

Der Weihnachtsbaum ist heraus geputzt.

Gerne möchte ich den Heidschnuckenweg ganz laufen. Daher hebe ich meinen Wanderpass gut auf. Im nächsten Jahr geht es weiter. Und dann treffe ich ganz bestimmt auch mal Schafe!

Von Bispingen nach Soltau

Freitag, den 18. November 2022

Ich war wieder früh wach und ob der anstehenden langen Etappe innerlich sehr unruhig. Nach meiner Morgengymnastik packte ich den Koffer wieder um. Komisch, dass man die ideale Konfiguration nur einmal findet und dann nicht wieder herstellen kann. Obwohl ich Fotos davon gemacht habe.

Um Zeit zu überbrücken, macht ich von der Tassimo-Kaffeemaschine des Zimmers Gebrauch. Da ich so etwas zu Hause nicht habe, musste ich erstmal das Internet zum richtigen Einsatz befragen. Der Kaffee baute mich auf.

Um 7:30 Uhr gab es Frühstück, das bisher beste der Reise. Ich stellte mir einen guten Morgenbrei mit Haferflocken, Nüssen, Saaten und Honig zusammen. Diesen goss ich mit Tee auf, inzwischen eine schon erprobte Methode für Brei. Es gab eine großzügige Lunchtüte, und ich füllte meine Box für die lange Etappe auf.

Um 8:30 Uhr startete ich meine Wanderung auf dem Heidschnuckenweg. Zunächst hatte ich Mühe, den richtigen Einstieg zu finden, so dass die App mit den Wanderkarten doch noch zum Einsatz kam.

Nach Überqueren der Hauptstraße ging es hinein in den Wald. Auf einem schmalen Weg an den Bahngleisen entlang, gelangte ich schließlich zu den Quellteichen der Luhe. Die Quelle selbst liegt unterirdisch.

Die Luhequelle.

Nach noch mehr Wald ging es mal wieder unter der A7 hindurch, dieses Mal unter zwei etwas auseinander liegenden Strängen der Fahrbahn. Über einen Bahnübergang, vorbei an Windkraftanlagen (dort stand das Schild „Vorsicht Eiswurf“), über eine Straße und wieder in den Wald hinein. Schließlich kam noch einmal ein schönes Stück offene Heide.

Endlich wieder offene Heide.
Ein guter Weg.

Dann war eine Häuseransammlung namens Deimern erreicht.

Nach dem Örtchen folgte noch mehr Wald, das Ehlbläcksmoor lag hinter den Bäumen verborgen.

Schöner Herbstbaum hinter Deimern.

Insgesamt war der Wandertag recht waldlastig. Schließlich kam ich am Heidepark Soltau heraus, der in der Winterruhe ist. Die Wegführung über den riesigen Parkplatz war sehr spannend. Das möchte ich nicht bei vollgeparkten und wuseligen Verhältnissen machen müssen.

Heidepark Soltau.

Am Eingang machte ich eine kurze Pause, da es nur hier überdachte Bänke gab. Zwar regnete es heute nicht, aber die Bänke waren alle feucht von gestern oder der Luftfeuchtigkeit. Zeit für ein Ei und die erste Mandarine der Saison – immer etwas besonderes. Den Energieriegel aß ich im Laufen und mit Handschuhen. Es war zu kalt für eine längere Pause.

Wieder Wald, dann Fischteiche auf einem Sportangler-Gelände. Schließlich bog der Weg ins Böhmetal ein. Leider tat mir ab hier mein linker Fuß furchtbar weh. Ich vermute, dass oberhalb des Knöchels eine Druckstelle entstanden ist, vielleicht durch den Saum der langen Unterhose. Jedenfalls tat es bei jedem Schritt furchtbar weh. Den Schuh anders schnüren half leider nicht.

Im Böhmetal kam mir einiges bekannt vor, hier sind wir im Frühjahr 2020 gewandert. Hinter der grundlosen Kuhle

Die Grundlose Kuhle

zeigten sich die ersten Gebäude von Soltau.

Die Böhme bei Soltau.

Mein Weg führte mich eh an der Therme vorbei. Schnell holte ich dort den für diese Tour letzten Stempel in meinem Wanderpass ab. Die Damen hatten den Stempel schon für den Winter weggelegt. Tja, mit Verrückten wie mir ist halt immer noch einmal zu rechnen.

In Soltau lief ich bis zum Stadtzentrum und steuerte eine Apotheke an. Die Apothekerin war sehr hilfsbereit und begutachtete meinen Fuß. Sie hält es für eine Druckstelle und hat mir ein großes Blasenpflaster verkauft. Das sollte es dann abpolstern. Mal abwarten, ob es hilft.

Weiter ging es bis zum Wolleladen Lana Materia, wo ich meine Wanderung offiziell beendete. Praktisch 23 km zum Wolleladen gelaufen. Ich erstand einen Strang schöner Sockenwolle zur Erinnerung.

Wolleladen in Soltau.
Erinnerungs-Wolle.

Ab da war Soltau eher enttäuschend. Im Cafe vom Eine-Welt-Laden war der einzige Tisch von einer lauten Frauengruppe besetzt, so dass ich das Weite suchte. Arko war inzwischen in die Mittagspause gegangen. Der Buchladen hatte keine einzige Postkarte von Soltau und die Tourist-Info verschloss gerade die Türen.

Filzkunst im Eine-Welt-Laden.

Also ins Hotel Das Greune Eck. Leider ist es das schlechteste Hotel der ganzen Wanderung. Trotz fehlender Auslastung bin ich in der Abstellkammer untergebracht, die Dusche ist mit Duschvorhang und hat Probleme, das Wasser ablaufen zu lassen. Ich habe kurz mit dem Gedanken gespielt, umzuziehen, konnte bei Google auf Anhieb aber auch nichts besseres finden.

Mein Zimmer in Soltau.

Nach einer heißen Dusche lief ich unter Schmerzen wenigstens noch einmal zu Arko und gab mir selbst vier Pralinen von der Theke aus. So etwas leiste ich mir ja sonst nicht. Und den erfolgreichen Abschluss meiner vier Wandertage unter teilweise erschwerten Bedingungen wollte ich unbedingt würdig begehen.

Pralinen zur Belohnung.

Die Tage hier in der Heide haben mir wieder sehr gut getan. Die Landschaft ist wunderschön und beruhigend. Heute war es aufgrund der kalten Temperatur von nur 1 Grad und auch der Länge der Strecke noch einmal besonders herausfordernd. Ich bin sehr stolz, dass ich alles körperlich und mental gut geschafft habe.

Von Handeloh bis Soltau.

Morgen geht es nach Hause. Ich werde gleich die Bahnverbindungen checken, weil aufgrund eines Unglücks mit Güterzügen ziemlich viel Chaos herrscht.

Wanderung: 23,03 km, 4 Stunden 37 Minuten, 30.535 Schritte.

Von Niederhaverbeck nach Bispingen

Donnerstag, den 17. November 2022

Heute Nacht habe ich trotz des netten Zimmers und des guten Betts schlecht geschlafen. Ich habe es zunächst gar nicht gemerkt, aber der Wind ist über Nacht sehr stark geworden. Ein Blick ins Handy zeigte, dass der Deutsche Wetterdienst vor Sturmböen warnte. Weil das noch nicht reichte, war auch noch ordentlich Regen angesagt.

Ich wollte die Wanderung trotzdem zumindest versuchen. An mehrere Stellen hätte ich verkürzen oder abbrechen können. Also war das Risiko nicht so hoch.

Das Frühstück war ganz gut, nur das Brot und die Brötchen sahen wieder sehr nach Zusatzstoffen aus. Also füllte ich mir meine Lunchbox mit Ei, Käse und Gemüse. Den Morgenbrei goss ich mir dieses Mal mit Assamtee auf. Funktioniert auch wunderbar.

Frühstück.

Schließlich war alles gepackt und fertig. Nach ein wenig Smalltalk mit dem netten Mann an der Rezeption stiefelte ich los. Direkt nach den paar Häuschen von Niederhaverbeck ging es hinein in die Niederhaverbecker Heide. Bald setzte der Regen ein. Erst leise, dann immer stärker. Nach der ersten Kurve kam der Wind von vorn, somit auch der Regen. Ach ja.

Die Heide bei Niederhaverbeck.
Mit Heidschnucke.

Am Rastplatz „Zur schönen Aussicht“, wo heute wenig zu erkennen war, hätte ich beinahe noch meinen selbst ! gestrickten Handschuh verloren. Aber gerade noch rechtzeitig gemerkt. Die Strecke zog sich ein wenig, dann war ich in Behringen.

Die Heide an der „Schönen Aussicht“.

Hier war die Tourist-Info ganz zu und die Gasthäuser noch. Also wanderte ich nach einem Blick aufs Regenradar weiter. Wirklich besser würde es nicht mehr werden.

Vorbei ging es am Brunausee, der bestimmt ganz toll ist, aber unter der Kapuze habe ich nicht viel mitbekommen. Der Weg führte an einer Autobahngaststätte vorbei, wo es aber so schrecklich nach Frittierfett roch, dass ich wirklich keine Lust auf eine Pause dort hatte. Dann ging es unter der A7 entlang und dahinter durch ein Tor neben dem Klärwerk wieder in den Wald hinein.

Hinter Borstel in der Kuhle kam wieder ein besonders schönes Stück Heide mit tiefen Tälern. An einem Unterstand legte ich eine Pause ein, aß mein Ei und einen Energieriegel. Lange konnte ich aber nicht bleiben, denn ich war ziemlich durchnässt und meine Finger vor Kälte recht steif. Also weiter.

An den Borsteler Kuhlen.
Hier geht es links lang.

Nach einer Holzbrücke war Hützel erreicht, dann zog sich der Weg aber ewig auf Straßen. War ich froh, als ich endlich in Bispingen ankam. In der Ortsmitte machte ich einen Abstecher zur Bispingen Touristik, die meine Reise gebucht hat. Ich hatte wenig Hoffnung, diese geöffnet zu finden. Aber auf mein Klopfen wurde geöffnet und ich lernte die zwei sehr netten Damen dort kennen. Die Frau, die meine Buchung gemacht hat, meinte, sie hätte heute sehr an mich gedacht wegen des Wetters. Ist das nicht super nett? Ich habe mich ausdrücklich für die tolle Organisation bedankt. Offenbar hatte sie ganz viel Mitleid mit mir in meinem patschnassen Zustand und schenkte mir die bronzene Wandernadel. Da habe ich mich extrem gefreut. Für morgen zeigte sie auch eine Alternative mit dem Bus aus, aber alles erstmal sehen.

Die bronzene Wandernadel.

Schließlich ging ich noch in den kleinen Buchladen und einen niedlichen Geschenkeladen. So gut ausgestattet, kam ich in meine Unterkunft Pension Monika. Nach einer heißen Dusche und einem Tee geht es mir schon viel besser, und die Anstrengungen sind fast vergessen. Puh, es war wirklich extrem schlechtes Wetter und dadurch alles sehr anstrengend. Immerhin haben die Klamotten einigermaßen dicht gehalten. Nur der Wanderführer hat leider Wasser abbekommen in der Innentasche. Ich weiß nicht, ob das beim Herausholen passiert ist oder eben doch wegen des Regens. Er trocknet nun auf der Heizung.

Meine Aussicht vom Zimmer.
Zimmer mit Kaffeemaschine.
Bett.
Und mit Heidschnucke.

Aufgrund des Wetters gibt es heute leider nicht so viele Fotos. Es war einfach zu nass.

Wanderung: 19,91 km, 4 Stunden 27 Minuten, 24.075 Schritte.