Archiv für das Jahr: 2021

Stephen West MKAL 2021

Kaum war Gnorwen fertig, begann am nächsten Tag auch schon der MKAL von Stephen West. Der Herbst ist wirklich eine emsige Strickzeit.

Nach der offiziellen Ankündigung habe ich gleich mein Strickpack bei Stephen & Penelope bestellt. Das war nicht gerade einfach. Zum einen waren sie alle schön, zum anderen ganz schnell vergriffen, so dass ich letztlich genommen habe, was zu haben war. Ich wollte lediglich unbedingt ordentlich verzwirntes Garn, da ich mit dem Garn im letzten Jahr nicht hundertprozentig glücklich war.

Dann gab es noch ein Problemchen mit der Lieferung, die eigentlich erst später erfolgen sollte, aber dann doch gleich kam. Was soll’s, hat zum Glück alles geklappt. Somit konnte ich mich an den herrlichen Farben erfreuen und schon mal die Wolle wickeln.

Und dann ging es auch schon los.

Die Anleitung kommt in vier Paketen, jeden Freitag im Oktober. Die Strickportionen sind sehr anspruchsvoll, sowohl von den Techniken her als auch vom Zeitaufwand. Ich habe mir wirklich viel Zeit zum Stricken genommen, aber im Oktober habe ich es nicht geschafft. Immerhin ist das Tuch heute nach dem Spannen trocken geworden. Aber es ist ja auch kein Wettrennen.

Ich hätte das Tuch wahrscheinlich nicht als Strickprojekt ausgewählt. Die Techniken fand ich aber äußerst spannend. Und am schönsten war, dass ich den MKAL zusammen mit meiner Freundin in Amsterdam gestrickt habe und wir uns dazu regelmäßig austauschen konnten.

Der Anfang.

Los ging es mit einem Halbkreis und dann sehr interessanten Portionen in Streifen. Nach all diesen kleinen Tortenstückchen folgten breite Streifen mit Hebemaschen.

I-Cord-Verbindung.

Als nächstes folgten I-Cord-Verbindungen. Dieses Stück wirkte beim Stricken auf mich sehr seltsam.

Hebemaschen.

Es folgte eine weitere Sektion mit Hebemaschenstreifen und Hebemaschen-Dreiecken. Auch wenn es nach viel Farbe aussieht, haben wir pro Reihe jeweils nur mit einer Farbe gestrickt.

Bobbles.

Die Reihe mit den Bobbles hat mich fast in die Verzweiflung getrieben. Ich glaube, die hat insgesamt vier Stunden gedauert. Ich habe an dieser Stelle einen Faden Mohais in rosa hinzu genommen und bin von dem Effekt ganz begeistert.

Lace-Muster.

An dieser Stelle gab es zwei Möglichkeiten: Entweder Brioche oder Lace. Da ich eh schon hinterher hing, habe ich mich für das Lace-Muster entschieden. Ich finde, es lockert das Tuch auch gut auf.

X-Section.

Das war eine ganz faszinierende Section. Wir haben zunächst lange Maschen durch mehrfaches Umwickeln der Nadel erzeugt und dann die Maschen überkreuzt. Absolut eindrucksvoll.

Rand.

Schließlich gab es einen sehr breiten Rand, in dem alle Farben noch einmal abwechselnd gut zur Geltung kamen. Dieser Abschluss war technisch einfach, aber macht wirklich etwas her.

In voller Pracht.
Gesetzte Farben.

Ich bin sehr stolz auf mein fertiges Tuch.

Meine Freundin hat ihr Tuch aus dem Stash verwirklicht. Es ist wunderschön geworden, wirkt aber ganz anders, ganz hell in rosa-beige-grün.

Weil wir das gemeinsame Stricken so genossen haben, haben wir uns schon zum Hiberknitting ab dem 26.12.2021 verabredet.

Details:

  • Wolle: Undercover Otter/Eventide
  • Material: 60 % Superwash Merino, 20 % Seide, 20 % Yak)
  • Lauflänge: 366 m/100 g
  • Farben: Slumber Party (helles Lila, Farbe A), Uncle Fester (dunkles Grau, Farbe B), There Is Only Zuul (dunkles Lila, Farbe C), Society (Blau, Farbe D) und Silver Bullet (helles Grau, Farbe E)
  • Nadeln: 3,5 mm
  • Muster: Shawlography by Stephen West (MKAL 2021)
  • Größe: groß
  • Wäsche: Handwäsche

Magnolia Summer

Ab und an lese ich alle möglichen Blogbeiträge. In einem wurde im Sommer ein neues Garn vorgestellt, mit dem sich wunderbar verschiedene Dinge stricken lassen sollten, unter anderem ein kurzärmeliger Pullover. Da mir in letzter Zeit eh so warm ist und ich das Design so wunderschön fand, habe ich kurzentschlossen die Strickpackung bestellt. Außerdem kam hinzu, dass ich einen sehr anstrengenden Tag auf Arbeit hatte und mir etwas gönnen wollte.

So entstand in kurzer Zeit der Pulli „Magnolia Summer“ von Camilla Vad.

Die Anleitung enthält eine langärmelige und eine kurzärmelige Version. Leider gab es zumindest in meiner Sommer-Version ein paar Fehler in der Anleitung und ein paar missverständliche Stellen. Aber ich habe dennoch alles gut hinbekommen.

Magnolia Summer strickt sich schnell. Er wird von oben nach unten in Runden gestrickt. Am Anfang gibt es ein paar verkürzte Reihen, damit das Rückenteil etwas höher ist als das Vorderteil. Hier musste man natürlich ein wenig zählen. Dann kam der glatt rechts gestrickte Teil, und dann wurde es unten beim Muster noch einmal interessant. Aber alles gut machbar.

Die Wolle ist wunderbar weich, wie eine kleine Wolke. Verwendet werden zwei unterschiedliche Qualitäten von Pasquali, Pinta und Manada. Erst sah es verstrickt ein wenig unregelmäßig aus. Nach dem Waschen und Spannen hat sich das aber gelegt.

Mit dem fertigen Stück bin ich so zufrieden, dass ich gerne noch einmal die lange Version stricken möchte. Falls mir doch wieder kalt wird. Aber das ist etwas fürs nächste Jahr.

Details:

  • Wolle: Pasquali – Pinta und Manada zusammen verstrickt
  • Material: Pinta (60 % Merino, 20 % Seide, 20 % Ramie) und Manada (45% Mohair, 25% Seide, 15% Schurwolle, 15% Yak)
  • Lauflänge: Pinta (425/50 g),Manada (200 m/25 g=
  • Farben: 6Pinta (silbergrau – 18), Manada (Krokus – 213)
  • Nadeln: 3,5 und 4 mm
  • Muster: Magnolia Summer von Camilla Vad
  • Größe: XS
  • Wäsche: Handwäsche

In Eisenach und drum herum

Auch heute zeigte sich das Wetter von seiner besten herbstlichen Seite.

Wir fuhren wieder nach Eisenach und liefen ein wenig durch die Innenstadt. Es erschallte festliche Bläsermusik – ach ja, heute war ja Reformationstag. Wir liefen der Musik nach, die aber kurz darauf von den Kirchenglocken übertönt wurde. Es war aber sowieso Zeit für das Bachhaus.

Johann Sebastian Bach.

im Bachhaus liegt der Schwerpunkt eindeutig auf der Musik. So gibt es verschiedene Klangstationen, Kontrapunkt und Fuge werden anhand von Musikbeispielen erklärt. Das hat mir sehr gut gefallen.

Der neue Teil.
Der alte Teil.

Das Museum hat einen modernen und einen alten Teil. Der alte Teil ist übrigens nicht das Haus, in dem Bach geboren wurde. Das stand vermutlich ein paar Häuser weiter und ist nicht mehr erhalten.

Nach diesem Kulturprogramm ging es weiter nach Bad Langensalza. Dort besuchten wir den Japanischen Garten, der heute den letzten Tag vor der Winterpause offen hat.

Im Japanischen Garten in Bad Langensalza.
Über die Brücke.
Japanischer Ahorn.

Was für ein Hort der Ruhe und Stille. Leider machte das Teehaus erst um 13 Uhr auf, zu spät für unseren Zeitplan.

Das Teehaus.
Kräftiges Rot.
Der Trockengarten.
Wie alt dieser Bonsai wohl sein mag?
Ruhepol.

Nächste Station war der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich. Wie sich herausstellte (und wie wir uns hätten denken können), war das an diesem Sonntag ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Der Parkplatz war voll und die Menschen stapelten sich. Wir entschieden uns, erstmal eine Runde durch den Wald zu drehen und dann noch einmal zu überlegen. Die kleine Wanderung war 8 km lang. Noch einmal konnten wir uns an den wunderbaren Farben erfreuen und die frische Luft genießen.

Im Buchenwald.
Auf dem Weg.

Nach unserer Runde hatte es sich etwas gelichtet, und so schauten wir uns doch noch nach einer kleinen Stärkung im Cafe den Baumkronenpfad an. Er ist sehr schön angelegt, und vom Aussichtsturm hat man, zusammen mit ganz vielen anderen, eine weite Sicht auf die Umgebung.

Begegnung auf dem Baumkronenpfad.
Wildkatzen im Hainich.

Beim Parkplatz deckten wir uns an einem kleinen Stand noch mit Äpfeln ein und fuhren über einen Tankstopp wieder zurück ins Hotel. Was für ein schöner und erlebnisreicher Tag.

In der Drachenschlucht

Es war mal wieder dringend eine Auszeit notwendig. Also packten wir die Wanderschuhe ein und fuhren am Freitag nach der Arbeit Richtung Thüringen. Mit dem letzten Tageslicht erreichten wir unser Hotel zwischen Creuzburg und Eisenach.

Am nächsten Morgen lag der Nebel über den Feldern, klarte aber schnell auf. Noch bevor der Tee zum Frühstück ausgetrunken war, waren die Galloway-Rinder auf der Weide zu erkennen.

Wir fuhren nach Eisenach und starteten von dort eine ca. 20 km lange Wanderung, die wir auf der Wanderwebsite unseres Vertrauens entdeckt hatten.

An der Wartburg vorbei.

Vom Parkplatz in Eisenach aus ging es hoch hinauf Richtung Wartburg. Diese ließen wir aber zunächst links liegen und liefen an der Eselsstation vorbei in den Buchenwald. Die Blätter waren wunderschön gefärbt in gold, kupfer und gelb.

Herbstliche Färbung.

Über den Lutherweg gelangten wir schließlich auf den Rennsteig, den wir eigentlich im Frühling 2020 erwandern wollten – Ausfall wegen Corona. Dem Rennsteig folgten wir bis zur Hohen Sonne.

Auf dem Lutherweg.
Kunst im Wald.
Bank an der Hohen Sonne.

Hier gab es nicht viel, nur einen Parkplatz und eine nicht vertrauenserweckende Imbissbude. Da verzehrten wir lieber die in Eisenach gekauften Brötchen. So gestärkt ging es an den zweiten Teil der Wanderung. Das war eindeutig ein Wanderhighlight.

Wir stiegen in die Drachenschlucht hinab.

In der Drachenschlucht.

Die Drachenschlucht wurde durch Schmelzwasser am Ende der letzten Eiszeit gebildet. Die Schlucht ist ca. 2,7 km und an ihrer schmalsten Stelle weniger als einem Meter breit. Außerdem wachsen hier mindestens acht verschiedene Sorten von Moosen.

Ganz viel Moos.
Noch mehr Drachenschlucht.

Es hat wirklich Spaß gemacht, durch diese sehr eigentümliche Landschaft zu wandern, auch wenn es mit vielen, vielen anderen Menschen war. Es ist eben eine beliebte Strecke. Der Weg führt teilweise auf einem Bohlenpfad, teilweise auch auf Metallgittern über einem Bach.

Wenn das kein versteinerter Drache ist…
Herbst im Drachenwald.

Am Ende der Drachenschlucht ging es wieder hinauf in den Wald.

Das Tor zur Drachenschlucht.

Zunächst gelangten wir zur Sängerwiese, dann weiter hinauf zur Wartburg.

Blick in den Wald.
Blick zur Wartburg.
Gleich sind wir da.

Hier erstanden wir im Shop so einige Postkarten, nahmen aber von einer Besichtigung angesichts der Menschenmassen doch lieber Abstand. So ging es über die Eselsstation zurück nach Eisenach, dieses Mal auf einem leicht anderen Weg.

Was für ein schöner Herbsttag mit einer wunderbaren Wanderung. Und ich bin ganz sicher, dass ich zumindest die Schwanzspitze eines Drachens gesehen habe.

Und wieder ein Gnome: Gnorwen

Vor einigen Wochen hatte Sarah Schira wieder einen Gnome MKAL angekündigt. Da musste ich natürlich wieder dabei sein. Ich habe gleich ein passendes Garn-Päckchen beim Mondschaf bestellt, und im September ging es los.

Darf ich vorstellen? Das ist Gnorwen:

Der Hintergrund war dieses Mal, dass Gnorwen in einem verzauberten Eiscremeladen arbeitet und dort die wundervollsten Kreationen erstellt. Da es im Laden sehr kühl ist, braucht sie Handschuhe und hat als erster Gnome überhaupt Daumen bekommen.

Auch die Mütze ist einer Eiswaffel nicht unähnlich, das Thema zieht sich durch. Am Ende der Mütze war eine 45 cm lange I-Cord zu stricken. Da war Durchhaltevermögen gefragt. Ich dachte mir schon, dass diese zur Verzierung genutzt wird, und so war es auch. Besonders hübsch sind die kleinen Blüten am Rand der Mütze.

Gnorwen hat keinen Bart, dafür aber zwei besonders schöne Zöpfe. Hierfür gab es in der Anleitung zwei Varianten: Entweder traditionell aus Wollsträngen geflochten oder aber als Zopf gestrickt. Ich habe mich für letzteres entschieden. Das war wirklich mal was anderes.

Der MKAl war wieder in viele kleine, gut schaffbare Portionen verpackt. Das kann man gut so nebenher schaffen. Neue Techniken wie die Zopf-Zöpfe gab es auch.

Immer wieder macht es großen Spaß. Und die Freude über den fertigen Gnome ist wirklich die Krönung.

Gnorwen hat sich nun schon gut eingelebt und mit den anderen Gnomen angefreundet. Wir wollen demnächst ein neues Gruppenfoto erstellen, aber noch ist nicht klar, wer neben wem stehen darf…

Den nächsten Gnome MKAL wird es übrigens wieder im Dezember geben. Ich bin gerne dabei.

Details:

  • Wolle: Pegasus Minis vom Mondschaf
  • Material: 75 % Wolle, 25 % Polyamid
  • Lauflänge: 84 m/20 g
  • Farben: weiß, gelbbunt und purpur
  • Nadeln: 2,25 mm
  • Muster: Gnorwen/Sarah Schira
  • Wäsche: Handwäsche