Archiv für den Monat: Mai 2020

Wanderung durch das Böhmetal

Hagen, 31. Mai 2020

Heute war ich schon ziemlich früh wach und lauschte dem Vogelkonzert im Wald. Um Punkt 5:35 Uhr startete der Kuckuck im Wald, und dann war an Schlaf wirklich nicht mehr zu denken.

Also gingen wir auf Wanderschaft. Dafür waren wir ja letztlich auch in die Heide gekommen. Wir fuhren nach Soltau und starteten von dort eine Wanderung durch das Böhmetal. Zunächst aber ging es zum Ahlftener Flatt. Ein Flatt ist ein flacher See, der in der Eiszeit entstanden ist. Die Frösche bequakten es lauthals.

Ahlftener Flatt.
Ahlftener Flatt.

Nach dem Flatt ging es leider auf einer Straße bis nach Wolterdingen. Der Asphalt machte meine Füße müde. Hinter Wolterdingen ging es wieder in den Wald hinein und immer an dem Fluß Böhme entlang, der sich aber meist hinter Bäumen verbarg. An dieser Stelle bot sich ein sehr schöner Ausblick.

Ausblick auf die Böhme.

Neben dem Weg standen diese tollen Gräser in voller Pracht.

Gräser.

Schließlich trafen wir zum ersten Mal auf den Heidschnucken-Weg („H“), ein Langstrecken-Wanderweg, der sich durch die gesamte Lüneburger Heide windet, und einen Ausläufer des Jakobsweges (Symbol der Muschel). So pilgerten wir zurück nach Soltau, an der momentan geschlossenen Therme vorbei.

Heidschnuckenweg und Jakobsweg.

Und schwubs waren wir zurück beim Auto. In einem Vorgarten sah ich diesen originellen Briefkasten.

Briefkasten für Airmail.

Auf der Rückfahrt ließen wir uns Zeit und machten Stopps bei verschiedenen Hofläden. Dieser hatte einen sehr schönen Pflanzenverkauf.

Pflanzenverkauf mit wachsamen Eulen.

Und Heidehonig haben wir auch gefunden, der Honig- Spezialist war’s zufrieden.

Echter Heidehonig.

Gewanderte Kilometer: 13,75 Kilometer

Auf in die Heide!

Hagen, 30. Mai 2020

Als offiziell war, dass wir wieder in einzelne Bundesländer verreisen dürfen, habe ich sofort ein Ferienhaus gesucht. Niedersachsen war eines der ersten Länder, die ein Datum festlegten. Da der Zeitraum passte, sollte es also mal Niedersachsen sein und nicht die geliebte Insel. So bin ich dann auf die Lüneburger Heide gekommen. Da soll man schön wandern können, also nichts wie hin.

Am Tag zuvor habe ich noch ein Berliner Toastbrot als Wegzehrung gebacken.

Berliner Toastbrot.

Natürlich legten wir auf der Fahrt über die Autobahn auch mal eine Pause ein und beobachteten zu unserem Lunch einen Vater mit seinen beiden kleinen Kindern. Die zwei spielten sehr ausgiebig mit ihren Stofftieren auf einem der Picknicktische. Dann sollte die Pause offenbar zu Ende sein, und alle gingen noch mal auf die Toilette. Der Lieblingshund des kleinen Jungen wartete natürlich brav am Picknicktisch. Alle kamen zurück und stiegen direkt ins Auto. Ich war mir nicht so sicher, ob der Hund vergessen war oder der Vater erstmal seine Kinder im Auto verstauen wollte. Aber die erste Variante wollte ich mir nicht ausmalen. Also holte ich schnell den Stoffhund und brachte ihn zum Auto. Das ist ja nicht zum Ausdenken, dass so ein armes Stofftier auf der Autobahnraststätte alleine zurück bleibt.

Nach der Autobahn besuchten wir auf dem weiteren Weg in die Südheide wir das Internationale Mühlenmuseum in Gifhorn. Da wir praktisch daran vorbei fuhren, konnten wir auch anhalten und einen Durchgang wagen. Masken waren nur in den Gebäuden vorgeschrieben, was sehr angenehm war.

International ist das Museum deswegen, weil es Nachbauten von unterschiedlichen Mühlen aus aller Welt darstellt. Unterschiedlich sind dabei die Details des Antriebs und auch die Bauformen, was durchaus spannend ist.

Das ist so unser Inbegriff einer typischen Windmühle:

Holländerwindmühle aus Schleswig-Holstein.

In anderen Ländern hingegen wurden Windmühlen auch anders gebaut. Im Vordergrund ist eine griechische Mühle, dahinter eine portugiesische Mühle.

Mühlen aus Griechenland (vorn) und Portugal (hinten).

Ein Anklang an Don Quichotte fand sich bei dieser Schnitzerei wieder.

Diese portugiesische Windmühle wird mit Segeln angetrieben, die sich vergrößern und verkleinern und dadurch an die Windstärke anpassen lassen. Manchmal waren wohl an den Enden der Stangen Klangkörper befestigt, auf denen der blasende Wind dann einen Ton erzeugte. Anhand der Tonhöhe konnte der Müller erkennen, wie schnell sich die Flügel drehten und ob eine Anpassung erforderlich war.

Mühle aus Portugal.

Die nächste Mühle ich ein Nachbau einer traditionellen mallorquinischen Mühle.

Mallorquinische Windmühle.
Und von der anderen Seite.

Das Gelände liegt sehr schön um einen See.

Blick zurück auf das Windmühlenmuseum.

Zur französischen Mühle führte eine Steintreppe.

Französische Mühle.

Auf der anderen Seite des Sees ging es weiter.

Holländermühle, Bockwindmühle von Ausstellungsgebäude (von rechts nach links).

Manche Mühlen werden gar nicht vom Wind, sondern mit anderer Kraft angetrieben, manchmal mit Eseln. Daher gab es im Museum auch zwei Esel.

Esel im Windmühlenmuseum.

Es gab auch einen Nachbau der Mühle von Sanssouci.

Sanssouci-Mühle.

Und auch das Getreide darf nicht fehlen, denn was sollten die Mühlen sonst mahlen.

Sanssouci-Mühle, hinten links ukrainische Windmühle.

Nach einer Weile hatten wir alle Mühlen, darunter auch eine ungarische Schiffmühle und verschiedene Wassermühlen gesehen.

Im Mühlenmuseum war heute Backtag. Leider war der aktive Teil schon vorbei, der Ofen war am Ausglühen. Aber es gab noch die Produkte des Tages. Mit Brot waren wir ja versorgt. Aber ein Nachtisch, der fehlte noch. Also kaufte ich im Trachtenhaus zwei Stücken Kirsch-Streusel-Kuchen. Diese erwiesen sich beim Auspacken als so groß, dass sie auch für zwei Tage als Nachtisch ausreichten.

Nachtisch.

Unser Ferienhaus ist in der Südheide. Es ist ein gemütliches Nur-Dach-Haus.

Nur-Dach-Haus.

Es liegt praktisch im Wald und hat eine schöne Terrasse, auf der wir dann auch gleich zu Abend gegessen haben.

Abendessen auf der Terrasse.
Abendessen.

Nach dem Essen haben wir einen Spaziergang an den Feldern entlang und durch den Wald gemacht. Mich faszinieren die Farben dieses Neuaustriebs an den Tannen.

Grün und grün.

Es war eine friedliche Abendstimmung, die Wolken wirkten wie gemalt.

Blick über die Felder.

Schöne alte Bäume gab es auf dem Weg. Über den Nachbarort ging es dann wieder zurück zum Ferienhaus.

Durch die Fahrt, die neue Umgebung und den Museumsbesuch fühle ich mich schon ganz entspannt. So kann das gerne weiter gehen.

Gewanderte Kilometer: 4,53 Kilometer

Topflappen

Meine Kollegin wünschte sich neue Topflappen in Blautönen. Topflappen habe ich schon jahrelang nicht mehr gehäkelt. Ich bin aber schnell wieder in den Rhythmus hinein gekommen. Sehr beruhigend und sehr stetig ging es voran, so dass die Helfer schnell fertig waren. Inzwischen sind sie schon im Einsatz.

Gehäkelte Topflappen – wie früher.
Blaue Umrandung als Abschluss.
Harmonische Blautöne

Ich habe das Gefühl, dass es solche Topflappen seit Generationen in den Küchen Deutschlands gibt. Auf diese Weise gehäkelt sind sie besonders dicht und halten die Wärme gut ab.

Details:

  • Lana Grossa Star
  • Farbe 315, Partie 116
  • 100 % Baumwolle
  • LL: 90 Meter/50 Gramm
  • Häkelnadel Nr. 4
  • Wäsche bis zu 60°C

Craftpod Frühling 2020

Der Craftpod Frühling kam mir gerade recht vor dem Osterurlaub. Statt Fernreisen waren Mini Adventures angesagt, und neue Handarbeitstechniken zu lernen, gehört für mich dazu. Der Inhalt war völlig treffend und gut ausgesucht.

Es gab ein Stickprojekt mit dem Namen „Serene Spring“, designed von Harriet Lee Merrion. Auf mich wirkt es wie ein japanisches Stillleben und strahlt eine wunderbare Ruhe und Leichtigkeit aus.

Interessant war die Herstellung nicht nur wegen der für mich neuen Stiche, sondern auch hinsichtlich der Technik. Es gab eine Art Pflastergewebe, auf welches die Umrisse zunächst mit Bleistift übertragen wurden. Dieses wurde dann auf den Leinenstoff aufgebügelt und grob ausgestickt. Anschließend kam alles in warmes Wasser, und das Gewebe löste sich auf. Sehr faszinierend.

Übertragen der Umrisse auf den Leinenstoff.

Viele Stiche habe ich zum ersten Mal ausprobiert, unter anderem den französischen Knotenstich. Ich war überrascht, wie gut das ging, da ich vor allem außer Kreuzstich bisher den höchsten Respekt gehabt habe. Es hat sehr viel Spaß gemacht und wirkte äußerst beruhigend.

Serene Spring.

Das zweite Projekt war unkompliziert und unterhaltsam. Es ist ein kleiner Schlüsselanhänger in Form einer Kirschblüte aus Filz. Der Filz wurde erst bestickt und dann wurde die Blüte mit Hexenstich zusammen genäht. Eigentlich war nur eine Blüte geplant, aber ich habe drei heraus bekommen. Das Samtband war natürlich lediglich für eine bemessen, aber ich habe einfach Kirsch-Band aus dem Vorrat verwendet.

Kirschblüten-Schlüsselanhänger.

Der Craftpod war für mich wieder ein voller Erfolg.