Archiv für den Monat: Juli 2019

St. Ninian’s Isle

Am Flughafen wurden wir abgeholt und stoppten nur ganz kurz am Hotel, um die Koffer abzuwerfen. Dann ging es weiter zur St. Ninian’s Isle, wo wir den Rest der Gruppe trafen und nach dem Picknick-Lunch die erste Wanderung begannen.

St. Ninian’s Isle von Mainland aus gesehen.

James führte uns über St. Ninian’s Isle. Die Insel ist über einen Sandstreifen von Mainland aus gut zu Fuß zu erreichen. Dieser Strand wird wohl nur in den schlimmsten Winterstürmen überspült. Das shetländische Fachwort hierfür ist „ayre“.

Trockenen Fußes auf die Insel.

Man kann ohne weiteres um die ganze Insel herumlaufen, die 72 Hektar groß ist. Auf kleinen Schafspfaden und über Stiles. Die Küste ist wie meist in Shetland eine Steilküste mit eindrucksvollen Klippen.

Steilküste von St. Ninian’s,

Wir sind im Uhrzeigersinn um die Insel gegangen. In Shetland macht man traditionell alles im Uhrzeigersinn: Laufen, Boote wenden und so weiter. Relativ am Anfang sind wir an einer alten Quelle vorbei gekommen, die inzwischen allerdings nicht mehr sehr vertrauenserweckend für Trinkwasser aussieht.

Alte Quelle.

Immer wieder anders ist die Steilküste, mit Blick auf vorgelagerte Felsen und kleine Buchten.

Steilküste auf St. Ninian’s.

Die größeren Felsen werden hauptsächlich von Seevögeln bewohnt.

Vorgelagerter Felsen.
Mit Möwe.
Noch mehr Steilküste.

Die kleine Mauer auf dem nächsten Bild ist der Überrest eines Schutzraumes bzw. einer Wachstation. Dort hielten im ersten und zweiten Weltkrieg Männer, die nicht gemustert wurden, Ausschau nach Kriegsschiffen.

Reste eines Schutzraumes.

Viele der Buchten sind sehr geschützt und daher ein ideales Revier für Seehunde.

Geschütze Bucht.

Schließlich befinden sich auf der Insel noch die Überreste von St. Ninian’s Chapel aus dem 12. Jahrhundert. St. Ninian selbst war wahrscheinlich nie hier, aber ihm ist dennoch diese Kapelle gewidmet. Die Mönche waren aber nicht die ersten, die sich hier ansiedelten. Es gibt auch Funde aus neolithischer Zeit.

St. Ninian’s Chapel

Die Kapelle ist berühmt, weil in ihr ein Silberschatz aus dem 8. Jahrhundert gefunden wurde. Der Schatz fand sich in einer schon leicht verrotteten Kiste unter einer Platte und wurde offensichtlich in großer Eile versteckt, wahrscheinlich vor einem Wikinger-Angriff.

Silberschatz.

Die Fundstücke befinden sich im Museum in Edinburgh. Sehr zum Ärger der Shetlander, bei denen sich im Museum in Lerwick nur Repliken befinden. Laut James war die Entschuldigung früher, dass Shetland kein geeignetes Museum habe. Dieses ist zwischenzeitlich errichtet, aber die Originale sind trotzdem nicht nach Shetland zurück gekommen.

Rückweg.

Über den Strand ging es dann wieder zurück nach Mainland.

Den restlichen Abend verbrachten wir mit der Suche nach Orcas, die wir aber nur von sehr weit weg sehen konnten. Daher gibt es von den Walen leider keine Fotos.

Das Wetter war super, wenig Wind, viel Sonne, ca. 16°C.

Reise in den Norden

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. So sagt das Sprichwort. Die erste Erfahrung der Reise in den hohen Norden war, dass alles nicht immer so abläuft, wie man sich das vorgestellt hat.

Ich wollte gern auf die Shetland Inseln. Eigentlich zur Shetland Wool Week 2019. Die ist Ende September/Anfang Oktober. Als ich mich im Dezember 2018 damit beschäftigt habe, konnte ich aber in Lerwick in dieser Zeit kein vernünftiges Quartier mehr finden. Es schien, als hätten sich alle Teilnehmer nach der letztjährigen Veranstaltung ihre Unterkunft gleich wieder gesichert.

Also habe ich mich nach anderen Möglichkeiten umgesehen, Shetland zu erkunden und bin dabei auf die Seite von Shetland Nature gestoßen. Insbesondere die Wandertour hat es mir angetan.

Also habe ich die Reise Anfang des Jahres gebucht und auch meine Flüge. Es ist nicht so einfach, von hier nach Shetland zu kommen. Die einzige Verbindung von nur einer Fluggesellschaft war mit British Airways. Dauer: Insgesamt zehn Stunden. Umsteigen in London und Glasgow. Ich hatte extra Zeit in London eingeplant, weil es da ja manchmal Probleme gibt. Mit Problemen an anderer Stelle hatte ich nicht gerechnet. Doch dann strandete ich am Samstag in Glasgow, weil das Flugzeug wegen starken Nebels in Sumburgh auf den Shetlands nicht landen könnte. Der Flug wurde gestrichen.

Da gab es natürlich große Aufregung am Flughafen. Die positive Seite war, dass ich auf diese Art und Weise gleich sieben andere Teilnehmer der Wandergruppe treffen konnte. Nach einigem Hin und Her konnten immerhin sechs von uns insgesamt acht Leuten am nächsten Tag fliegen. Die anderen beiden mussten auf die Fähre von Aberdeen ausweichen, was einen Tag weniger in Shetland bedeutete.

Wir wurden von Loganair für eine Nacht im Flughafen-Hotel untergebracht und erhielten sogar ein Abendessen.

Vegetarisches Curry

Bei einem Spaziergang durch die nähere Umgebung entdeckte ich dieses Baum-Programm. Was es nicht alles gibt…

Am nächsten Morgen, also am Sonntag, ging es endlich los.

Es geht los…

Über der Nordsee klarten die Wolken auf. Unterwegs hatten wir einen guten Blick auf die Orkney-Inseln, auf Fair Isle und dann auf Shetland.

Beim Anflug auf Shetland wurde schnell klar, warum der Flug abgesagt wurde. Die Landebahn in Shetland ist so kurz, dass man sie schon richtig treffen muss, sonst wird das nichts. Der Pilot muss das Flugzeug rechtzeitig zum Stoppen bringen, sonst landet man im Wasser.

Endlich glücklich und sicher in Sumburgh angekommen.

Sumburgh

Noch ein paar Fakten über Shetland: Ausgenommen die abseits liegenden Inseln Fair Isle und Foula, erstrecken sich die Inseln über ein 80 km mal 120 km großes Areal zwischen dem 59. und 61. Breitengrad und bilden den nördlichsten Teil des Vereinigten Königreichs. Von den 1.426 km² Fläche entfallen etwa zwei Drittel auf die Hauptinsel Mainland. Administratives Zentrum und größte Stadt der Shetlands ist Lerwick auf Mainland. Insgesamt gibt es ca. 23.000 Einwohner und massig viele Schafe.

Eine Woche Picknick

Eine Woche Picknick – fast immer bei guten Wetter draußen. Rate mal, wo das sein könnte…

Sonntag
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag

Auf alle Fälle gibt es viel Wasser dort.

Alle Vögel sind schon da

… alle Vögel, alle.

Wer hätte das gedacht, dass man Vögel auch wunderbar stricken kann? Im letzten Jahr habe ich das Buch „A Bird In The Hand“ von Sue Stratford gekauft.

Das Stricken der Vögel macht leicht süchtig. Daher kam nicht nur ein Vogel hereingeflattert, sondern viele. Als erstes kam eine Amsel.

Die liess sich auch gleich häuslich nieder.

Dann folgte ein Rotkehlchen.

Dem es offenbar bei mir auch gefällt.

Dann tauchte ein Igel auf. Fragt mich nicht, was der mit den Vögeln zu tun hat. Allerdings ist es wirklich so, dass sich im Garten nach und nach mehr Natur einstellt, wenn man sich drum bemüht.

Dann ging aber der Flugverkehr weiter. Eine Blaumeise ließ sich im Kirschbaum nieder.

Und noch mehr Amseln. Die Amseln wollten gern ein Dauer-Quartier, was natürlich kein Problem war.

Blumen machen einfach das zu Hause schöner.

Das Vögel stricken hat mir großen Spaß gemacht. Ich habe dafür Rest von Merinowolle verwendet. nur das Anbringen der Sicherheitsaugen ist sehr schwierig, weil die Augen so klein sind und ständig wegrutschen. Aber mit viel Hilfe habe ich auch das geschafft, wie man sieht. Was für eine schöne, muntere Vogelschar!

Immer-Wieder-Tuch

Ich liebe ja dieses Muster, weil es so einfach zu merken ist. Ich kann dabei wunderbar Hörbuch hören und überhaupt in der U-Bahn entspannt vor mich hinstricken.

Das Immer-Wieder-Tuch.

Um dennoch mal eine kleine Abwechslung zu haben, habe ich dieses Mal zwei verschiedene Farbstellungen genutzt.

Ich hatte noch die bunte Wolle von der „If I want exposure“ Aktion, die ich mit einem hellen Blau kombiniert habe, um etwas Ruhe in das ganze zu bringen.

Zwei-Farbige Version.

Das Blau greift einen blauen Farbton aus der bunten Wolle auf, auch wenn das nicht so heraus kommt.

Den Abschluss habe ich dann breit und bunt gemacht.

Bunter Rand zum Abschluss.

Ich bin zufrieden, es ist ein fröhliches Tuch geworden.

Details

  • Wolle: Baabaabrighouse, „If I want Exposure I’ll Get My Tits Out (Mulier Fortis) (Lauflänge: 400 m pro 100 g) und Lettisches Naturgarn (Lauflänge 270 Meter/100g)
  • Material: 75 % BFL, 25 % Masham British Wool (bunt); 70 % Schafswolle, 30 % Ziegenwolle (blau)
  • Muster: Immer wieder
  • Nadeln: 3,5 mm
  • Wäsche: 30 °C