Archiv für den Monat: Januar 2018

Erste Versuche am Rad

Am Rad? Ja, am Spinnrad. Meine Freundin hat mir vor Weihnachten netterweise ihr Spinnrad ausgeliehen. Als der Feiertagsstress vorbei war, habe ich mich daran probiert.

Spinnen am Spinnrad bringt schneller Erfolgserlebnisse als mit der Handspindel. Das habe ich ja im letzten Jahr probiert, und es hat doch ganz schön lange gedauert, bis daran etwas zustande kam. Ich bin bisher nicht dazu vorgedrungen, mit der Handspindel ein Garn von einiger Länge herzustellen, dass ich dann auch hätte verstricken können.

Aber auch am Spinnrad ist aller Anfang schwer. Mal abgesehen von den Muskeln, die dabei auf einmal angestrengt werden oder von den Rückenschmerzen. Aber das wird alles aufgewogen durch die Freude, ein richtiges Garn entstehen zu lassen.

Als erstes habe ich einen Kammzug Devon-Wolle vom Wollschaf versponnen. Das ist eine gute Anfängerwolle, die Stapellänge ist recht lang. Es ist mir noch nicht so richtig gelungen, gleichmäßig zu spinnen, das Garn ist dick und dünn geworden. Ich habe es mit sich selbst verzwirnt.

Devon-Schafswolle.

Das Zwirnen habe ich unbewusst sehr locker gemacht. Das führt zwar dazu, dass das Garn relativ weich ist, aber dadurch sind die dicken Stellen auch sehr flauschig und eher bruchgefährdet.

Der fertige Strang Devon-Schafswolle.

Am Ende habe ich ca. 85 Meter Wolle erstellt. Wahnsinn. Mangels einer Kreuzhaspel habe ich sie um drei Hockerbeine geschlungen, dann ins Entspannungsbad gegeben, getrocknet und aufgewickelt.

Zwei Wollknäuel.

Meine Freundin hat mir noch eine Garnprobe mitgegeben. Was das genau ist, habe ich leider wieder vergessen. Für Spinnanfänger war das aber nix, weil es sich nur schwer ausziehen ließ. Wie oft mir da der Faden gerissen ist, oje. Ich habe dieses Garn mit einem silbernen Stickfaden verzwirnt, was auch sehr schön geworden ist. Vom grauen Garn habe ich nur 18 Meter geschafft.

Als nächstes habe ich einen Kammzug Corriedale multicolor vom Wollschaf verarbeitet. Die Fasern sind vielleicht nicht ganz so weich, ließen sich aber gut verspinnen. Ich habe das Garn teils mit sich selbst, teils mit einem Rest der Devon-Wolle verzwirnt. So sind zwei Stränge entstanden, einmal 94,5 Meter und einmal 134,25 Meter.

Corriedale mit Devon verzwirnt.

Das Verzwirnen mit dem weißen Devon-Garn ergibt natürlich einen helleren Farbton. Zudem ist das Garn durch die Unregelmäßigkeiten vom Spinnanfang noch nicht so ausgewogen.

Corriedale mit sich selbst verzwirnt.

Dieses Mal konnte ich das Garn auf meine niegelnagelneue Niddy Noddy wickeln. Das ist viel bequemer als um Hockerbeine…

Ich wollte gleich sehen, wie das selbst hergestellte Garn verstrickt wirkt. Denn das ist ja der Sinne von dem Ganzen. Damit es auf unterschiedliche Dicken der Wolle nicht so ankommt, habe ich mich für eine Stola entschieden. Ganz schlicht, schlichtes Muster, damit die Garneigenschaften richtig gut erkennbar sind.

Los ging es mit der Devon-Wolle.

Das Gestrick wirkt sehr rustikal, aber nicht hässlich. Das hat mich erstaunt, denn ich war kurz davor, den ersten Strang zu entsorgen, weil er so unregelmäßig ist…

Die Unebenheiten sind beim Stricken etwas schwierig, und die Lochmustersequenz kommt nur etwas verwaschen zu Geltung.

Die graue Wolle hingegen wirkt viel gleichmäßiger, was aber nicht von meinen Fähigkeiten verursacht wurde, sondern daran lag, dass sie sich kaum ausziehen ließ…

Milchkaffee 🙂

Hier beginnt der Teil Corriedale-Devon. Ich mag die Farbe sehr, nicht langweilig und angenehm warm.

Lockeres Gestrick wegen der Garnunregelmäßigkeiten.

Man kann gut sehen, dass das Garn ein ganz klein wenig gleichmäßiger geworden ist.

Die rechten Reihen werden deutlicher.

Corriedale-Corriedale links und Corriedale-Devon rechts.

Hier ist der Übergang zur zweiten Charge zu sehen, bei der ich Corriedale mit sich selbst verzwirnt habe. Das ganze wird widerrum ein wenig gleichmäßiger, aber auch dichter und nicht ganz so weich, wie die locker verzwirnten Garne. Dafür kann man das Muster viel besser erkennen.

Die Stola in Arbeit.

Und hier ist die Stola insgesamt zu sehen, jedenfalls so weit, wie ich bisher gekommen bin. Das Spinnen dauert sehr viel länger als das Stricken.

Ich finde es sehr spannend, die unterschiedlichen Resultate der Garne zu sehen und lerne daran auch gut, welche Technik beim Spinnen zu welchem Strickergebnis führt. Gleichzeitig finde ich es unglaublich, wieviele Arbeitsschritte nötig sind, um irgendwann zu einem fertigen Kleidungsstück zu kommen. Und dabei setze ich ja nur beim Spinnen an und nicht beim Schaf. Aber es macht riesigen Spaß.

Übrigens habe ich das Spinnen mit einem Hörbuch begleitet: „Norse Mythology“ von Neil Gaiman. Ein wenig so, als würde man an einem langen, dunklen Winterabend mit dem halben Dorf am Feuer sitzen, spinnen und sich gegenseitig Geschichten erzählen.

 

Orange

Für diesen Beitrag gibt es ein Farbthema: Orange!

Zum einen war es wieder Zeit, Bitterorangenmarmelade zu kochen. Sehr lecker ist sie geworden. Das Rezept findet Ihr hier.

Sonne im Glas.

Außerdem ist ein Tuch fertig geworden, das ich noch im letzten Jahr begonnen hatte. Eigentlich passt es besser in den Herbst, die Farben erinnern mich an die bunten Blätter. Aber auch jetzt wirkt es warm und freundlich.

Tuch in Herbstfarben.

Ich habe für das Tuch ein Knäuel Meilenweit von Lana Grossa genutzt, das schon ewig in der Wollkiste schlummerte.

Sanfte Farbübergänge.

Für den Rand habe ich den Rest der Melisandre-Wolle verwendet. Das passte farblich ganz ausgezeichnet.

Puschen-Lieferung

Kurz vor Weihnachten bat mich eine Freundin, noch zwei Paar neue Puschen anzufertigen, weil die alten Löcher hatten bzw. durch einen Waschversuch zu klein geworden sind.

Gesagt, getan. Im Wolleladen meines Vertrauens fand ich Filzwolle mit genau den richtigen Farben.

Daraus wurden dann ein zwei fix Puschen gestrickt.

Das Modell für die Dame vor dem Filzen.

Das Modell für den Herren vor dem Filzen.

Nach dem Filzen war es der Abend des vorletzten Arbeitstages vor Weihnachten… Keine Zeit für die ABS-Stopper, da wir ja auch noch die Passform feststellen mussten. Kurzerhand habe ich meiner Freundin daher das Flüssiglatex zusammen mit den neuen Puschen überreicht. Und das war ein voller Erfolg, denn sie hat sehr kreativ Katzenpfötchen auf die Puschen gemalt.

Ende gut, alles gut!

Frohes Neues Jahr 2018!

Ich wünsche Euch allen ein frohes und gesundes Neues Jahr 2018!

Anfang eines neuen Jahres ist es wieder Zeit, einen Blick in die Sockenwollkiste zu werfen. Leider bin ich noch nicht bis auf den Boden vorgedrungen, aber jetzt gibt es immerhin nur noch eine Lage. Sozusagen den Bodensatz, den ich hoffentlich in diesem Jahr verarbeiten werde.

Der Kleine Bär fast ganz unten.

In 2018 wünsche ich mir Zeit, etwas mit diesen schönen Spinnfasern anzustellen. Derzeit hat mir meine Freundin ihr zweites Spinnrad ausgeliehen und ich übe. Momentan habe ich Wolle von Devon-Schafen am Wickel, und noch läuft nicht alles so reibungslos. Aber da hilft nur üben, üben, üben…

Der Kleine Bär auf einem neuen Haufen…

Außerdem wünsche ich mir für 2018 viel Farbe, viel Buntes. Und dass diese Wolldecke bald fertig wird.

Für 2018 habe ich mir das mehrfarbige Stricken vorgenommen und schon einen guten Start hingelegt. Auch das ist Übungssache. Ich bin sehr gespannt, ob ich der Herausforderung der Strickjacke in Fair Isle Technik mit Steekmaschen gerecht werden kann.