Archiv für den Monat: Juli 2017

Sommerregen

Es regnet. Und regnet. Und regnet. Man könnte trübsinnig werden. Im Juli. Aber Trübsinn geht nicht. Dafür gibt es zu viel zu tun.

Man kann zum Beispiel Kekse backen:

Lemon Shortbread.

Oder Marmelade kochen. Denn die schwarzen Johannisbeeren und die Aprikosen werden auch bei diesem Wetter reif.

Schwarze Johannisbeere mit Aprikose.

Bei dem Wetter sind sogar schon die Pinguine herausgekommen. Mit denen lässt sich bestimmt etwas schönes anstellen.

Pinguine auf freier Flosse.

Und man kann einen Schal fertig stricken. Denn der nächste Winter kommt bestimmt.

Lilabunter Schal.

Den Schal habe ich aus Sansibar von Lang Yarns gestrickt. Das Garn besteht aus 65 % Wolle, 21 % Polyamid und 14 % Viskose.

Ich habe ein Schachbrettmuster verwendet, das immer wieder von kraus rechts gestrickten Reihen unterbrochen wurde. Die Seiten hatten nämlich die Tendenz, sich nach innen zu drehen. Nach dem Spannen war das aber schon fast weg.

An beiden Enden habe ich in einer anderen Farbstellung des Garns kraus rechts gestrickte Reihen ergänzt und zum Abschluss feste Maschen um den ganzen Schal gehäkelt.

Die Wolle war sehr angenehm zu verarbeiten und hat einen schönen Glanz. So bin ich gut gerüstet, falls der Sommer ausfallen sollte.

Melisandre

Heute startet die siebte Staffel von Game of Thrones. Endlich hat das Warten ein Ende.

Mein einziger Schmerz mit dieser Serie ist, das Wolle dort keine besonders große Rolle spielt. Im Norden tragen die Menschen viel mit Fell. Im Süden tragen sie natürlich schöne Kleider, aber eben gewebt und nicht gestrickt. Auch Schafe und Ziegen kommen fast nur in Verbindung mit Drachenfutter vor. Aber was soll’s. Die Serie ist Fantasy, und warum dann nicht die eigene Phantasie ausleben.

Sockenwolle Melisandre.

Dieses Garn habe ich schon einige Jahre in der Sockenwollkiste zu liegen. Es heißt Melisandre, nach einem Charakter der Serien, und ist vom Mondschaf gefärbt. Anfang des Jahres habe ich nach einer Ravelry-Anleitung Socken damit begonnen. Das Muster sah auf dem Papier sehr schön aus, aber irgendwie bin ich damit nicht klar gekommen. Die Socken wurde von der Spitze aus gestrickt, an sich kein Problem, aber schon bei der Ferse fand ich, dass sie nicht gut sitzen. Und als die Socken dann über ein paar Wochen hinweg in der Ecke lagen, weil ich mich in der Muster nicht einfinden konnte, habe ich die dreiviertel Socke wieder aufgeribbelt.

Zöpfe links und rechts herum.

Beim zweiten Versuch habe ich ein Zopfmuster aus der Kollektion „The Little Box of Socks“ von Charlene Schurch verwendet. Ich liebe diese Sammlung, auch wegen der herausnehmbaren Karten, mit denen man hinsichtlich der Anleitung so flexible ist. Dieses Mal klappte es dann mit dem Muster besser und passend zum Start der neuen Staffel sind die Socken fast fertig. Ich finde, das Muster passt zu Melisandre. Die Zöpfe schlängeln sich um den Schaft und Fuß wie Flammen oder auch wie Melisandres wechselnde Loyalität. Und da sie am Ende der letzten Staffel im hohen Norden war, hatte sie bestimmt was warmes an den Füßen, auch wenn man das unter dem langen Kleid und dem Mantel nicht so genau sehen kann.

Ferse schon geschafft.

So, nun geht es aber erstmal zum Serie schauen. Und dann warten ja noch weitere Game of Thrones Färbungen in der Sockenwollkiste auf ihre Bestimmung.

Und in voller Schönheit.

Neuer Anfang

Am Samstag war ich zusammen mit meiner Freundin bei einem Hand-Spinn-Kurs. Handspinnen ist ja ungefähr so alt wie die Menschheit, und mich fasziniert, wie einzelne Fasern durch viele Arbeitsschritte zu einem fertigen Strickstück werden.

Daher habe ich schon vor zwei Jahren mal mit einer Handspindel und einer Anleitung aus dem Internet herumprobiert. Das Ergebnis war nicht so überzeugend. Zum Glück bestand keine Notwendigkeit, aus diesem Faden noch irgendetwas zu stricken. Es wäre sicherlich alles wieder auseinander gefallen.

Beim Kurs haben wir natürlich alles von der Pieke auf und mit praktischer Anleitung gelernt, was sehr hilfreich war. Wir waren vier Teilnehmerinnen. Wir durften vier verschiedene Fasern ausprobieren. Und auch, wenn alles noch nicht gleich perfekt war, stand doch gleich fest, dass Spinnen viel Spaß macht. Und es ging ganz schnell von „Das lerne ich nie!“ zu „Mein Garn ist zu dick/dünn/gerissen!“.

Vier Stunden dauerte der Kurs. Und das Ergebnis war ein eigener kleiner Wollstrang, nachdem wir unser erstes gesponnenes Garn noch zum Knäuel gewickelt, gezwirnt, auf eine Haspel gewickelt, gemessen und dann eben zum Strang verdreht haben. Ich fand diese Verwandlung sehr spannend und bin sehr stolz auf „meine“ Wolle.

Die weiße Wolle stammt vom Neuseelandlamm, die braune Wolle vom spanischen Schaf, die graue Wole weiß ich nicht mehr und die blaue war ein Merino-Kammzug. 25 Meter habe ich gesponnen. Ganz schön lang…

Ich war so inspiriert, dass ich gestern Abend in meinen Kisten gegraben habe und doch prompt noch schöne Fasern von meinem ersten Versuch aufgetan habe. Ich muss ja jetzt schließlich üben, um das Gelernte nicht zu vergessen.

Der Kammzug hat 107 Gramm, gestern habe ich für dieses kleine Stückchen 40 Minuten gesponnen. Ich bin ja mal gespannt, wie lange es dauert, bis der Kammzug zu einem Knäuel Wolle wird.

Schöne Verpackung

Im letzten Jahr habe ich mich über Geschenkpapier geärgert. Albern, aber wahr. Man kauft eine große Rolle, die sich nicht gut verstauen lässt. Das Papier ist mittlerweile so dünn geworden, dass es schon beim Einpacken reißt. Und besonderen Belastungen hält die Verpackung nicht stand.

Also habe ich überlegt, wie ich das Geschenke verpacken anders gestalten kann. So habe ich die Kalender aus dem letzten Jahr aufgehoben und benutze sie nun als Geschenkpapierblock. Das Papier ist schön stabil und wenn man das Motiv geschickt platziert, macht es doch wirklich etwas her.

Geschenk-Verpackung einmal anders.