Archiv für den Monat: Oktober 2015

Handschuh-Parade

Nachts ist es jetzt schon empfindlich kalt. Da können neue Handschuhe nicht schaden. Die Handschuhe sind jeweils aus Sockenwolle. Das erste Modell ist aus Opal-Wolle und zwar aus der aktuellen Schafpatenedition von 2015 in der Farbstellung „Silberdiestel“. Das zweite Paar ist aus Regia Sockenwolle Tweed in dunkelblau.

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Damit geht das Kastaniensammeln noch mal so gut!

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Schön festhalten.

Miss Marple

Im Sommer hatte ich viel Spaß mit Miss Marple. Ich habe mir aus der Stadtbücherei zwei englische Hörbücher der Romane von Agatha Christie ausgeliehen, vorgelesen von Joan Hickson, die Miss Marple mehrfach in englischen Fernsehproduktionen gespielt hat. Zuerst habe ich „A Murder is Announced“ gehört, dann „Murder at the Vicarage“. So hat mich Miss Marple ein paar Wochen lang auf dem Weg zur Arbeit und wieder nach Hause begleitet. Ich hatte viel Spaß beim Hören der Geschichten und überhaupt an der Person von Miss Marple. Noch sympatischer wird sie ja dadurch, dass sie strickt. Daher war ich gleich ganz begeistert, als ich zufällig auf eine Anleitung für einen „Miss Marple Scarf“ stieß.

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Miss Marple in Herbstorange.

Gesehen – gestrickt! Es war ein kleines Projekt für zwischendurch. Ich habe den Schal aus zwei Knäueln des in der Anleitung angegebenen Originalgarns Lima (LL 110 m/50g, Zusammensetzung: 84 % Baby-Alpaca, 8 % Merinowolle, 8 % Nylon) von Rowan gestrickt und zwar in der Farbe Machu Picchu. Ich fand den warmen, herbstlichen Farbton sehr schön. Auch die Form mag ich, denn der Schal schließt wirklich gut am Hals ab und hinterläßt nicht, wie so viele andere Schals, das „kalte Dreieck“. Tja, der Miss Marple Schal hat inzwischen mein Heim verlassen. Aber zwei weitere Knäuel warten aufs Verstricken, diesmal in Laz Paz, einem dunklen Rotton.

Übrigens: was und wie Miss Marple so strickt, ist Gegenstand eingehender Diskussionen. Anbei stellvertretend nur ein Link, der mir viele neue Informationen geboten hat.

Apfelbäume im Herbst

Beim Surfen im Internet bin ich im Sommer auf den Webshop einer jungen Frau aus West Yorkshire gestoßen. Das Garn für den Verkauf und ihre Strickereien kommt größtenteils lokal aus Yorkshire. Der Webshop enthält durchaus einiges, das man sonst nicht leicht bekommt.

Am besten gefällt mir allerdings die Idee des Yan Tan Tethera Yarn Club. Der funktioniert so: für jeden Monat wird zunächst einmal ein Foto von Gary Turner von Shutterspot Photography eingestellt. Die Fotos geben Einblicke in die Landschaft und Natur Yorkshires. Jeden Monat schöpft ein anderer Designer/Färber seine Inspiration aus diesem Foto und gestaltet dementsprechend einen Strang Wolle. Man kann für jeden Monat neu entscheiden, ob man teilnehmen und das Garn erwerben möchte. Gewissermaßen kauft man die Katze im Sack, weil nicht hundertprozentig absehbar ist, wie das Garn denn genau gefärbt sein wird. Immerhin die Beschaffenheit des Garn, also welches Material und welche Stärke, wird vorher mitgeteilt. Es ist mithin ein wenig Mut gefragt.

Den habe ich für den Monat September aufgebracht. Das Foto eines blühenden Apfelbaums gefiel mir sehr, und auch die Farben sprachen mich an. Anfang September habe ich dann einen Strang wunderbar gefärbter Sockenwolle „Apple Bloom“ (75 % Bluefaced Leicester Wolle und 25 % Nylon, LL 425 m) erhalten.

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Der Strang frisch aus der Post.

Diesen haben ich dann freitags abends noch schnell gespult. „Noch schnell“ sollte man übrigens noch nicht einmal denken, jedenfalls nicht bei Handarbeiten. Da der neue Wollwickler noch nicht da war, habe ich den alten aus Plastik herausgeholt. „Noch schnell“ beinhaltete dann, dass sich das Garn unten um die Aufhängung herumwickelte statt um das Knäuel und ein Teil in den gefetteten Metallteilen landete. Igitt!

Aus der Wolle habe ich ein Paar Socken im Gundelmuster gestrickt.

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Apfelbaumblütensocken im Gundelmuster.

Die Wolle ist etwas dünner als die Standard-Regia-Sockenwolle, fässt sich aber sehr glatt und weich an. Sie ließ sich gut verstricken. Aufgrund der vorsichtigen, hamnonischen Färbung kommt das Strukturmuster gut zur Geltung. Zugegeben ist der Preis relativ hoch; andererseits wird die Wolle von kleinen, unabhängigen Designern gefärbt, die einen hohen Aufwand haben. Außerdem erhält man sozusagen eine limitierte Edition von Wolle und kein Massenprodukt. Mir hat das kleine Abendteuer jedenfalls Spaß gemacht, und ich werde sicherlich wieder einmal mitmachen.

Solarfärbung 2015 (Teil 5)

Auch die letzten drei Stränge sind nun aus dem Farbbad gekommen.

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Oben ist das Ergebnis von Glas 4 zu sehen. Es enthielt Merino Aran-Wolle mit einer Lauflänge von 165 m pro 100 g. Gefärbt habe ich mit Eiche, Rittersporn und Färbeginster. Rittersporn soll eigentlich himmelblau färben. Hm,.. Vielleicht lag es daran, dass das Trockengut schon ein Jahr alt war? Das satte Gelb vom Färbeginster und das helle Beige der Eiche haben sich eindeutig durchgesetzt.

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Glas 5 nach vielen Wochen Sonne.

Im Glas 5 war mein wertvollstes Garn: ein Lacegarn aus Baby-Alpaca, Seide und Cashmere, zusammen mit Krapp, Sandelholz, Henna und Rittersporn. Das Sandelholz dominiert. Ich finde den Farbton wunderbar warm und spätsommerlich-herbstlich.

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Lacegarn in der Abendsonne.

Im Glas 6 befand sich Sockenwolle von Dornröschen-Wolle zusammen mit Färbeginster, Krapp und Heidekraut.

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Die Wolle aus Glas 6.

Mit den Strängen bin ich sehr zufrieden. Insgesamt war es wieder ein spannendes Färbe-Erlebnis. Und für den Winter habe ich schöne Wolle. Sieht doch schick aus, oder?

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Lacewolle – selbst ! gefärbt

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Sockenwolle selbst ! gefärbt