Archiv für das Jahr: 2015

Solarfärbung 2015 (Teil 5)

Auch die letzten drei Stränge sind nun aus dem Farbbad gekommen.

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Oben ist das Ergebnis von Glas 4 zu sehen. Es enthielt Merino Aran-Wolle mit einer Lauflänge von 165 m pro 100 g. Gefärbt habe ich mit Eiche, Rittersporn und Färbeginster. Rittersporn soll eigentlich himmelblau färben. Hm,.. Vielleicht lag es daran, dass das Trockengut schon ein Jahr alt war? Das satte Gelb vom Färbeginster und das helle Beige der Eiche haben sich eindeutig durchgesetzt.

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Glas 5 nach vielen Wochen Sonne.

Im Glas 5 war mein wertvollstes Garn: ein Lacegarn aus Baby-Alpaca, Seide und Cashmere, zusammen mit Krapp, Sandelholz, Henna und Rittersporn. Das Sandelholz dominiert. Ich finde den Farbton wunderbar warm und spätsommerlich-herbstlich.

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Lacegarn in der Abendsonne.

Im Glas 6 befand sich Sockenwolle von Dornröschen-Wolle zusammen mit Färbeginster, Krapp und Heidekraut.

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Die Wolle aus Glas 6.

Mit den Strängen bin ich sehr zufrieden. Insgesamt war es wieder ein spannendes Färbe-Erlebnis. Und für den Winter habe ich schöne Wolle. Sieht doch schick aus, oder?

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Lacewolle – selbst ! gefärbt

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Sockenwolle selbst ! gefärbt

 

Kunterbunt

Langsam ändert sich das Licht. Das klare und auch etwas harte Sommerlicht wird weicher und goldener. Und die Dahlien bieten im Garten noch einmal die ganze Farbpalette auf. Morgens ist der Herbst schon zu ahnen, wenn der Nebel über den Wiesen hängt.

Daher habe ich das letzte Knäuel vom Sockenwollabo von Tausendschön aus dem Februar hervorgeholt und daraus kunterbunte Socken und passende Stulpen gestrickt. Ich fand den Strang ja, als er kam, unmöglich bunt. Daher wollte ich ihn nicht pur verstricken und habe dazu ein mittleres grau genommen, um etwas Ruhe in das Farbspiel zu bekommen.

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Kunterbunte Socken.

Die Socken sind nach der Anleitung „Hermiones Alltagssocken“ gestrickt, die ich schon ein paar Mal nachgearbeitet habe. Diesmal habe ich auch die Ferse entsprechend der Anleitung gestrickt, ansonsten habe ich einfach eine Bumerangferse verwendet. Das ging dieses Mal aber nicht, da ich auch die Ferse in grau haben wollte. Das hätte bei der Bumerangferse nicht mit dem Muster harmoniert.

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Original-Ferse.

Bei den Stulpen habe ich ebenfals das Muster von den Socken für die Außenseite übernommen. Die Innenseite ist glatt rechts gestrickt. Da die Sockenwolle von Tausendschön dicker als durchschnittliche Sockenwolle ist, sind sie ein wenig groß geworden, jedenfalls für mich. Es muss sich also noch ein Abnehmer hierfür finden.

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Kunterbunte Stulpen.

Lollipop

Dieses Tuch war neulich noch auf den Nadeln, und ist nun seit dem Wochenende fertig und sogar gespannt.

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Sommertuch

Gestrickt habe ich es nach einer altbekannten Anleitung, die ich schon mehrfach genutzt habe. Diesmal habe ich Botany Lace von Araucania auf Nadeln 3,5 verstrickt, und zwar die Farbe 15992. Die Wolle hat eine Lauflänge von 410 m auf 100 g. Ich habe wirklich bis zum Ende des Garns gestrickt. Die Länge hatte ich sogar überschätzt und musste dann noch einmal zwei Reihen auftrennen, um ordentlich abketten zu können.

Die Wolle ist schön weich, angenehm an Hals. Und auch die Farben gefallen mir gut; sie erinnern mich an einen Lollipop oder klebrige Himbeer-Bonbons vom Markt in der Spitztüte…

Und nachdem das Tuch fertig ist, muss hier dringend etwas passieren! Das geht so nicht mehr weiter…

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Total abgewetzt…

Solarfärbung 2015 (Teil 4)

Am letzten Wochenende habe ich die Gläser 2 und 3 vom Carport geholt.

Glas 2 war eine echt Überraschung. Diese Färbung habe ich ja mit Eichenrinde und Weihnachtstee angesetzt. Der Tee färbte zuerst lila aus, dann rötlich.

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Glas 2 am Ende der Färbung.

Dann habe ich die Wolle aber ausgespült, zur absoluten Sicherheit noch einmal für sechs Minuten in die Mikrowelle gegeben, in ein Entspannungsbad mit Wollwaschmittel gepackt, ganz viel gespült und heraus kam das:

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Das Ergebnis von Glas 2.

Das hätte man bei dem roten Glas doch niemals gedacht, oder? Es sind vielleicht nicht unbedingt meine Lieblingsfarben, aber es ist ein sehr natürlicher Holzton, und interessant ist es auf jeden Fall. Merke: bei Tee erlebt man Überraschungen.

Glas 3 war da schon eindeutiger:

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Glas 3 am Ende der Färbung.

Aus Gelbholz, Krapp und Heidekraut sind sehr schöne Aprikosentöne geworden.

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Die Farbtöne erinnern an reife Aprikosen.

Faszinierend finde ich, dass die Verzwirnung der Wolle und die Farben einen besonderen Effekt hervorgebracht haben.

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Leicht melierter Effekt.

Ich habe ja die Sockenwolle von Dornröschenwolle zum ersten Mal bei der Solarfärbung eingesetzt. Mal sehen, ob sich das bei den anderen Gläsern auch so wiederfindet.

Trittsicher

Am Wochenende habe ich zum ersten Mal Trittsteine selbst gegossen. Die Vorbereitungen haben fast länger gedauert, als das Gießen selbst. Vom Beet graben mal ganz zu schweigen. Denn irgendwo müssen sie ja hin, die Trittsteine.

Da ich mich nicht in der Lage sah, einen 30 kg Sack Beton zu tragen und irgendwo regensicher aufzubewahren, haben ich mich für Deko-Beton entschieden. Der kam praktischerweise im 2,5 kg Eimer. Allerdings kamen auch nicht mehr als zwei Trittsteine raus.

Den Beton habe ich mit Wasser zu einer zähflüssigen Masse angerührt und in zwei Plastik-Blumenuntersetzer gegossen, die ich vorher mit Speisefett gut eingeölt hatte. In den noch weichen Beton habe ich dann Glasmosaiksteine eingedrückt.

Sehr praktisch und sehr hübsch, finde ich.

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