Archiv für das Jahr: 2015

Kleine Handschuhe

Auch kleine Hände wollen warm durch den Winter kommen.

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Handschuhe aus blauer Tweedwolle.

Da ich keine passende Anleitung für fingerlose Kinderhandschuhe fand, musste ich mir selbst eine zusammenbasteln, um die Wünsche meiner Patenkinder in die Tat umsetzen zu können. Die Anleitung findet Ihr hier.

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Für kleine Mädchen-Hände.

Die Handschuhe sind inzwischenschon in eifriger Benutzung.

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Rot-bunt.

 

 

Winternacht

Die Tage werden kühler und ungemütlicher. Daher bin ich froh, dass ich am Wochenende ein Abwehrmittel gegen die Kälte fertig gestellt habe. Der Schal ist nach dieser Anleitung gestrickt und heißt dort „Barbarossa-Schal“.

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Winternacht vor Wintergrün.

Ich habe meine Version aufgrund der Farbe „Winternacht“ getauft. Insgesamt habe ich vier Knäuel Yak Merino von Lana Grossa (Zusammensetzung: 30% Wolle, 28% Alpaka, 22% Polyamid und 20% Yak) in anthrazitmeliert verwendet. Ich habe mit Nadeln 6 mm statt wie vom Garnhersteller angegeben 8 mm gestrickt, weil ich den Schal weitgehend winddicht haben wollte. Da es so dicke Wolle ist, habe ich die in der Anleitung angegebene Maschenanzahl um einen Rapport auf 41 Maschen reduziert.

Das Garn lag schon seit letztem Jahr bei mir im Vorrat. Ich habe es im Wolleladen einfach aus Neugier mitgenommen, weil ich zuvor noch keine Wolle mit Yak-Anteil verarbeitet habe. Ursprünglich habe ich nur drei Knäuel gekauft, aber für die richtige Länge musste dann noch ein viertes her. Die Wolle ist sehr weich und anschmiegsam. Auch beim Stricken fasste sie sich angenehm an. Für meinen Geschmack könnte der Polyamid-Anteil ein wenig kleiner sein, aber insgesamt bin ich zufrieden mit dem Schal. Demnächst werde ich dann seine Wärmehaltungseigenschaften ausführlich testen.

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Schwarz-weiß.

Handschuh-Parade

Nachts ist es jetzt schon empfindlich kalt. Da können neue Handschuhe nicht schaden. Die Handschuhe sind jeweils aus Sockenwolle. Das erste Modell ist aus Opal-Wolle und zwar aus der aktuellen Schafpatenedition von 2015 in der Farbstellung „Silberdiestel“. Das zweite Paar ist aus Regia Sockenwolle Tweed in dunkelblau.

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Damit geht das Kastaniensammeln noch mal so gut!

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Schön festhalten.

Miss Marple

Im Sommer hatte ich viel Spaß mit Miss Marple. Ich habe mir aus der Stadtbücherei zwei englische Hörbücher der Romane von Agatha Christie ausgeliehen, vorgelesen von Joan Hickson, die Miss Marple mehrfach in englischen Fernsehproduktionen gespielt hat. Zuerst habe ich „A Murder is Announced“ gehört, dann „Murder at the Vicarage“. So hat mich Miss Marple ein paar Wochen lang auf dem Weg zur Arbeit und wieder nach Hause begleitet. Ich hatte viel Spaß beim Hören der Geschichten und überhaupt an der Person von Miss Marple. Noch sympatischer wird sie ja dadurch, dass sie strickt. Daher war ich gleich ganz begeistert, als ich zufällig auf eine Anleitung für einen „Miss Marple Scarf“ stieß.

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Miss Marple in Herbstorange.

Gesehen – gestrickt! Es war ein kleines Projekt für zwischendurch. Ich habe den Schal aus zwei Knäueln des in der Anleitung angegebenen Originalgarns Lima (LL 110 m/50g, Zusammensetzung: 84 % Baby-Alpaca, 8 % Merinowolle, 8 % Nylon) von Rowan gestrickt und zwar in der Farbe Machu Picchu. Ich fand den warmen, herbstlichen Farbton sehr schön. Auch die Form mag ich, denn der Schal schließt wirklich gut am Hals ab und hinterläßt nicht, wie so viele andere Schals, das „kalte Dreieck“. Tja, der Miss Marple Schal hat inzwischen mein Heim verlassen. Aber zwei weitere Knäuel warten aufs Verstricken, diesmal in Laz Paz, einem dunklen Rotton.

Übrigens: was und wie Miss Marple so strickt, ist Gegenstand eingehender Diskussionen. Anbei stellvertretend nur ein Link, der mir viele neue Informationen geboten hat.

Apfelbäume im Herbst

Beim Surfen im Internet bin ich im Sommer auf den Webshop einer jungen Frau aus West Yorkshire gestoßen. Das Garn für den Verkauf und ihre Strickereien kommt größtenteils lokal aus Yorkshire. Der Webshop enthält durchaus einiges, das man sonst nicht leicht bekommt.

Am besten gefällt mir allerdings die Idee des Yan Tan Tethera Yarn Club. Der funktioniert so: für jeden Monat wird zunächst einmal ein Foto von Gary Turner von Shutterspot Photography eingestellt. Die Fotos geben Einblicke in die Landschaft und Natur Yorkshires. Jeden Monat schöpft ein anderer Designer/Färber seine Inspiration aus diesem Foto und gestaltet dementsprechend einen Strang Wolle. Man kann für jeden Monat neu entscheiden, ob man teilnehmen und das Garn erwerben möchte. Gewissermaßen kauft man die Katze im Sack, weil nicht hundertprozentig absehbar ist, wie das Garn denn genau gefärbt sein wird. Immerhin die Beschaffenheit des Garn, also welches Material und welche Stärke, wird vorher mitgeteilt. Es ist mithin ein wenig Mut gefragt.

Den habe ich für den Monat September aufgebracht. Das Foto eines blühenden Apfelbaums gefiel mir sehr, und auch die Farben sprachen mich an. Anfang September habe ich dann einen Strang wunderbar gefärbter Sockenwolle „Apple Bloom“ (75 % Bluefaced Leicester Wolle und 25 % Nylon, LL 425 m) erhalten.

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Der Strang frisch aus der Post.

Diesen haben ich dann freitags abends noch schnell gespult. „Noch schnell“ sollte man übrigens noch nicht einmal denken, jedenfalls nicht bei Handarbeiten. Da der neue Wollwickler noch nicht da war, habe ich den alten aus Plastik herausgeholt. „Noch schnell“ beinhaltete dann, dass sich das Garn unten um die Aufhängung herumwickelte statt um das Knäuel und ein Teil in den gefetteten Metallteilen landete. Igitt!

Aus der Wolle habe ich ein Paar Socken im Gundelmuster gestrickt.

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Apfelbaumblütensocken im Gundelmuster.

Die Wolle ist etwas dünner als die Standard-Regia-Sockenwolle, fässt sich aber sehr glatt und weich an. Sie ließ sich gut verstricken. Aufgrund der vorsichtigen, hamnonischen Färbung kommt das Strukturmuster gut zur Geltung. Zugegeben ist der Preis relativ hoch; andererseits wird die Wolle von kleinen, unabhängigen Designern gefärbt, die einen hohen Aufwand haben. Außerdem erhält man sozusagen eine limitierte Edition von Wolle und kein Massenprodukt. Mir hat das kleine Abendteuer jedenfalls Spaß gemacht, und ich werde sicherlich wieder einmal mitmachen.